Die Reaktionen reichen von "grauenvoll" bis "beeindruckend"
Wie geht es mit dem Schmitterbauerhof in Alt-Kaufering weiter? Bei den ersten Architektenvorstellungen gehen die Meinungen der Entscheidungsträger auseinander.
„Wenn eine Realisierung kommen sollte, dann ist unbedingt vorher ein Bebauungsplan aufzustellen.“ Zu Beginn der Doppelsitzung der beiden Ausschüsse Umwelt und Planung sowie Bau- und Verkehrsfragen verdeutlichte Kauferings Bürgermeister Erich Püttner die Reihenfolge, nach der vorgegangen werden müsse, falls es eine Umgestaltung der Schmitterbauer-Hofstelle gibt. Ob es allerdings dazu kommt und auf dem Schmitterbaueranwesen in Kaufering ein Gebäudekomplex realisiert wird, wie er von dem Architektenpaar Daniela und Rupert Kramer vorgestellt wurde, das scheint aufgrund der vielen kritischen Äußerungen seitens des Gremiums fraglich. Daniela Kramer erläuterte zunächst die Vorplanung nach dem Motto „Wohnen mit Zukunft - Service Wohnen“ im Ortskern von Kaufering Dorf. Auf dem 2260 Quadratmeter großen Grundstück könne eine Art „Dorfzentrum mit Wohnen“ entstehen, so die Architektin, eingeteilt in einen öffentlichen, halböffentlichen und nichtöffentlichen Bereich. Im öffentlich zugängigen Teil, der im abgerissenen und an gleicher Stelle neu errichteten Schmitterbauer-Wohnhauses könnten Laden mit Backshop, Bistro und Versammlungsraum entstehen, dazu Praxen für Ärzte, Physiotherapie und ähnliches. Im Neubau entlang der westlichen Grundstücksgrenze, mit Tiefgarage und wahlweise Sattel- oder Pultdach, sehen die Planer 18 bis 20 Wohnungen vor, jeweils 50 bis 70 Quadratmeter groß und mit der Möglichkeit, einen Service im gehobenen Standard zu buchen. Im Keller der Gebäude könnten Sauna und Fitnessraum eingerichtet werden. Im Außenbereich sind laut Daniela Kramer neben Sitzgelegenheiten und Freiräumen für Kinder auch Hochbeete für die Bewohner möglich.
Es gebe konkrete Interessenten, aber noch keinen unterschriebenen Vertrag, erklärte Bürgermeister Erich Püttner nach der Vorstellung des Projekts, das als Genossenschaftsmodell „Soziales Wohnen“ laufen könnte. Die Beiträge in der anschließenden Diskussion, an der sich auch Zuhörer beteiligen durften, waren vor allem kritisch. Zwei Stockwerke seien zu hoch, empfand Rosina Heinle (CSU), und ein Versammlungsraum trete in Konkurrenz zum naheliegenden Leonhardisaal. Die Höhe war auch Kritikpunkt für Meinrad Mayrock (CSU) und Gabriele Triebel (GAL) sowie weitere Ausschussmitglieder. „Ich habe das Gefühl, dass in das Grundstück möglichst viel Gebäude hineingepresst werden soll“, erklärte Andreas Keller. Manfred Nieß (CSU) sieht hinter der Planung die Wirtschaftlichkeit, „die Wohnungen sollen erschwinglich sein“. Zur Wirtschaftlichkeit meinte Andreas Keller, die sei doch mit dem Kauf der Immobilie bereits gestorben. Gabriele Hunger (CSU) war regelrecht empört, bezeichnete die Planung als „grauenvoll“ und den Mittelteil als „absolutes no go. Wir haben den Schmitterbauerhof doch gekauft, um zu verhindern, dass so etwas gerade nicht hinkommt.“ Börries Graf zu Castell (UBV) pflichtete dem bei. Mit dieser Planung gehe die Seele des Schmitterbauerhofs verloren und mit ihr die seinerzeitigen Vorgaben wie Ensembleschutz, Erhaltung des Dorfcharakters, freier Blick auf Sankt Johann. Hans-Jörg Pilz wiederum erinnerte an Kauferings Historie mit Burg und Schloss und befand, dass die geplanten Gebäude an diese Vergangenheit anschließen könnten. „Außerdem würde das Längsgebäude den Schandfleck dahinter verdecken.“ Norbert Sepp empfindet die Gebäude auf diesem Platz ebenfalls „nicht zu massiv“. Er sei beeindruckt von der ruhigen Dachlandschaft, die Wiederkehr gefalle ihm besonders gut, so der Marktgemeinderat und zweite Bürgermeister.
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