Die Summe aller Farben
Zwölf Künstler und Kunsthandwerker zeigten ihre Arbeiten bei Cornelia Goossens
Vom Schwarz trennt das Weiß nur das Rot. In großen Lettern hängt die Wortinstallation von Nue Ammann in Cornelia Goossens Tenne an der Decke, schwebt quasi über allen Exponaten. Die zusammengeschobenen Buchstaben sind kaum zu entziffern, geben dem Betrachter ein Rätsel auf. Für was steht in unserer Kultur das Schwarz, für was das Weiß? Ist es das Böse, die Trauer, die Finsternis auf der einen Seite, die Unschuld, das Gute, die Wahrheit auf der anderen? Nur ein schmaler Grat trennt beide. Hier ist es das Rot, das für Blut stehen könnte. Nue Ammann hat ihrer Installation den Titel „Ahnung“ gegeben. „Man lernt sich ein Leben lang kennen, deshalb haben wir von allem nur eine Ahnung, keine Erkenntnis“, betont die Dießener Wortkünstlerin. Bei ihrer Kunst geht es ihr in erster Linie darum, Gedanken objekthaft aufzuladen und sie dann in den Raum zu stellen.
Weiß ist keine Farbe, sagen die Anthroposophen. Doch Weiß ist die Summe aller Farben des Lichts. Es verkörpert also rein physikalisch gesehen nicht das Nichts, sondern alles. Weiß hat keinen negativen Zusammenhang, so ist es eigentlich die vollkommenste Farbe. Dass Weiß durchaus von hohem Reiz sein kann, bewiesen zwölf Künstler und Kunsthandwerker aus München, Halle, Nürnberg und der Ammerseeregion, die am vergangenen Wochenende ihre Arbeiten zu dem Thema in dem neu gestalteten Studioraum von Cornelia Goossens Töpferei im Dießener Ortsteil Wengen präsentierten. Ob filigrane Porzellanarbeiten, Schmuck, Fotografie, Malerei oder Buchkunst, die Gemeinschaftsausstellung war von großer Bandbreite. „Es gab verschiedene Anlässe, das Thema Weiß zu wählen. Auch diese Tenne hier, vor Jahren noch ein Bretterverschlag voller Spinnweben, leuchtet heute in strahlendem Weiß“, betonte Cornelia Goossens zur Eröffnung.
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