Die Welt der Liebe
Kammerchor und Jugendchor auf Wolke 7
Es war ein reiches Jubiläumsjahr, das im Januar hochkarätig mit dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach in der Heilig-Kreuz-Kirche eröffnet wurde. Dann ging es im August auf Chorreise zum großen Sängerfestival „Europa Cantat“ nach Tallinn (Estland), um sich nun zum Abschluss auf ein ganz neues Genre einzulassen. Mit „Verliebt bis über beide Ohren“, somit „Auf Wolke 7“, schwebend, hatten die Sängerinnen und Sänger mit ihrer Leiterin Silvia Elvers eine großartige Hommage an die Liebe von Renaissance bis Pop, im bewährten A-cappella-Modus oder mit stimmiger Klavierbegleitung von Kathrin Ebenhoch neu in ihr umfangreiches Repertoire aufgenommen. Dass einige Plätze im großen Saal der Waldorfschule, der dem Anlass entsprechend mit Herzen und Luftballons dekoriert war, frei blieben, und auch der krankheitsbedingte Ausfall zweier Solistinnen tat der Liebe keinen Abbruch. Die anspruchsvolle Programmfolge von „Nur gute Freunde…, oder: Wie sag ich’s nur?“ bis „Mehr als nur verliebt“ bestand aus vielen kleinen, feinen, präzise abgestimmten Einzelteilen, die ein dem Profil des Chores entsprechendes, homogenes Ganzes ergaben. Zur „Pavane“ von Thoinot Arbeau aus dem 16. Jahrhundert zog das Spitzenensemble der Vokalmusik hinter dem Tambourinspieler Martin Fey auf die Bühne und pries die Liebe mit dem alten deutschen Volkslied „Du, du liegst mir im Herzen.“ Chorleiterin Silvia Elvers, die in anmutigen Bewegungen fast tanzend stets die richtigen Impulse gab, übernahm nun auch den von ihr gegründeten Kinder- und Jugendchor DoReMi auf der Bühne, der mit „I Remember“ mitreißende, eigene musikalische Akzente setzte. Zwischen den zauberhaften, vielsprachigen Gesangsdarbietungen rezitierte Bühnenschauspieler Manuel Scherer wunderbare Geschichten, die das Thema Liebe auf vergnügliche oder wehmütige Weise behandelten. Als die junge Nina Kirchberger mit „They Say it’s Wonderful“ ihren Solopart mit Wärme und Leichtigkeit vortrug, hielten sich die Besucher nicht an die Vorgabe der Dirigentin, das Konzert nicht mit Applaus zu unterbrechen. Auch das von Maja Schuler so sinnlich interpretierte „Küss mich, halt mich, lieb mich“ von Karel Swobada bekam tosenden Beifall. Von der Liebeslyrik „Du bist min“ um 1450 von Heinrich Isaac bis ins 20. Jahrhundert zum Popsong „Lulu’s Back in Town“ von Fats Wallers zeigte sich die enorme Vielseitigkeit des Chores, der nicht nur in der geistlichen Musik zu Hause ist, und separat oder in einer homogenen dynamischen Koalition mit dem jungen Ensemble die Liebe ausführlich in allen Facetten besang.
Nach dem innigen Liebesgedicht „Ja, du bist mein, die ganze Welt soll Zeuge sein“ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, zu dem sich Manuel Scherer von seinem roten Vorlesesessel erhob, setzten beide Chöre, am Flügel begleitet von Kathrin Ebenhoch, die auch zu „Vem kann segla“ ein romantisches Vorspiel präsentierte, mit „Can You Feel the Love Tonight“ von Elton John und dem Elvis-Presley-Song „Can’t Help Falling in Love With You“ einen Schlussakkord.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.