Ein Abend für Lieblingsbücher
Zwei Mal im Jahr stellen die Buchhändlerinnen von Osiander in Landsberg ihre liebsten Bücher vor. Das kommt so gut an, dass zusätzliche Stühle benötigt werden
Die deutsche Nationalmannschaft hat in letzter Zeit ein wenig an Reiz verloren. Das findet Robert Reuter, der Leiter der Buchhandlung Osiander am Hauptplatz in Landsberg. Er ist sichtlich erfreut, dass sein Laden am Abend eines Länderspiels bis in die hinterste Ecke gefüllt ist. Wer ohne Eintrittskarte kommt, wird kurzerhand vor schnell freigeräumte Bücherregale gesetzt. Es ist wieder Lieblingsbücherabend. Zweimal jährlich, vor den Sommerferien und vor Weihnachten, stellen alle Buchhändlerinnen ihre liebsten Bücher des vergangenen halben Jahres vor. Wie immer, mit Rundumbetreuung bei Getränken und einer selbstgekochten Suppe aus dem jeweils vorgestellten Kochbuch (Dieses Mal: „Spoonfood“ von Bianca Rafaela und Michael Baswald).
Der Chef beginnt mit „dem Abgründigen“: Das in Frankreich als Sensationsbestseller gehandelte Werk „Das Verschwinden des Josef Mengele“ von Olivier Guez führt den Leser nach Südamerika, wo der Auschwitz-Arzt aus reicher Günzburger Familie nach seiner Flucht 1949 ein recht annehmliches Leben unter der Peron-Regierung führen kann. Mengele ist ein eleganter, bildungsbürgerlicher Nazi und damit fast noch erschreckender als die brutalen Rohlinge. Ein fantastisch recherchiertes Buch über das unglaubliche Leben vieler ehemaliger Nazi-Größen, über die späte Furcht Mengeles vor dem Mossad, seine narzisstische Larmoyanz, seine ständige Flucht und seinen körperlichen Verfall, ohne jemals zur Rechenschaft gezogen worden zu sein.
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