Ein Kontrabass kommt selten allein
Alexander Netschajew und Bassiona Amorosa begeistern im Traidtcasten
Dießen Im gestreiften Pyjama und einem altväterlichen Bademantel stürmt ein schlanker Mann, Anfang 40, auf die Bühne. Seine Frisur ist zerrauft, in einer Hand hält er eine Bierflasche, in der anderen eine altmodische Fernbedienung, mit der er die vier Kontrabassisten, die hinter ihm Stellung bezogen haben, scheinbar an und ausklickt. Die illustre Szene ist Teil der Inszenierung des Monologs „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind, die Schauspiel und Konzert in sich vereint und von Regisseur Jürg Schlachter einstudiert wurde.
Am vorderen Rand der Bühne monologisiert der Kontrabassist, gespielt von Alexander Netschajew, und zieht das Publikum in seine innersten Gedanken, die mal voller Dünkel und mal von Selbstzweifeln durchsetzt sind. Was Süskind als das Hohelied auf den Kontrabass an sich, die Karriere und das Selbstverständnis des Kontrabassisten beginnen lässt, verkehrt er langsam, aber sicher ins Gegenteil. Bis dem am Boden zerstörten Musiker, der sein Instrument und seine Arbeit hasst, nichts mehr bleibt, als seinen Alltag fortzuführen. Schonungslos offenbart sich in dieser Figur der ängstliche, unentschlossene Zauderer, der gefesselt von seiner Verbeamtung auf Lebenszeit von Abenteuer und Selbsterprobung träumt.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.