Ein bisschen viel barrierefrei?
Die Vorkehrungen für Blinde und Sehbehinderte zwischen Igling und Kaufering rufen Kritik hervor
Nachdem viele Jahre im Sinne der Barrierefreiheit Bordsteine abgesenkt worden sind, werden sie jetzt wieder aufgebaut: So ist es in den vergangenen Wochen auf dem neu errichteten Radweg zwischen Igling und Kaufering geschehen. Kritiker – vor allem aus dem radfahrenden Teil der Bevölkerung – sprechen von einer nicht mehr verhältnismäßigen Barrierefreiheit. Das Landratsamt als Bauherr verweist auf einschlägige Normen, die eingehalten werden müssten, um den Radwegbau bezuschusst zu bekommen. Wie in der Sache weiterverfahren wird, will man im Landratsamt jetzt von der Obersten Baubehörde des Innenministeriums abhängig machen.
Wie ansonsten beispielsweise an Bushaltestellen oder Bahnsteigen sind auch an dem Geh- und Radweg von Igling nach Kaufering weiße gerillte Platten angebracht worden. Sie sollen Blinde und Sehbehinderte darauf aufmerksam machen, dass sie jetzt gleich auf die Fahrbahn (zum Beispiel die Zufahrt ins Gewerbegebiet) treten werden. Als zusätzliche Markierung wurden davor, also direkt an der Fahrbahn, auch Granitzeilen gepflastert, die zum Straßenbelag eine mindestens drei Zentimeter hohe Kante bilden. Vor allem diese Kante „lässt die Radfahrerseele kochen“, erzählt ÖDP-Kreisrat Robert Sedlmayr aus Geltendorf. Den Verantwortlichen sei der Blick für die Verhältnismäßigkeit abhanden gekommen, wettert Sedlmayr und stellt sich die Frage, wie viele blinde und sehbehinderte Fußgänger tatsächlich auf der knapp drei Kilometer langen Strecke an Gewerbegebiet, B 17 und Kieswerk vorbei unterwegs sind. Das dürften wohl viel weniger sein als Radler und Rollstuhlfahrer, meint Sedlmayr.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.