Ein starkes Stück
Frauen berichten vom Krieg
Toma hat die aufgeschriebenen Erinnerungen dreier junger Frauen an die Zeit des Dritten Reiches verwoben und die Originaltexte wie eine szenische Lesung vortragen, aber auch richtig spielen lassen. Der doch etwas schwere Stoff hielt möglicherweise einige Theatergänger vom Besuch ab, etliche Theatersessel waren leer geblieben. Schade drum, denn sowohl Stück als auch Schauspielerinnen begeisterten und dem Inhalt war wie bereits erwähnt, mit den Mitteln des Theaters immer mal wieder die Schwere genommen. Das Bühnenbild – Stühle in verschiedenen Größen – betonte Sachlichkeit, die stets weiße Kleidung der Akteure ebenfalls. Bewundernswert, wie die beiden Schauspielerinnen Susanna Kratsch und Ileana Tautu ihre ziemlich umfangreichen Texte meisterten – der eine oder andere Versprecher schmälert diese Leistung keineswegs, im Gegenteil.
Stets ging es nahtlos weiter in dem Horror von Hitler, Krieg und Verschleppung. Wunderbar, wie Brachiales banal dahingesagt wurde, wie kleine Scherze aus dem Mund kamen, die Mimik aber etwas ganz anderes sprach. Gemeinsam rezitierten die beiden Protagonistinnen aus den Aufzeichnungen der jungen Bäuerin Anita Nandris-Cudla aus der Bukowina, die über die Plünderung ihres Dorfes und ihre Verschleppung nach Sibirien schreibt, als wäre es eine ganz normale Sache. Anders hätte sie das Erlebte vermutlich nicht ausgehalten. Bei der jungen Ana Novac, die ein KZ von innen erleben musste, war es der Humor, der ihr das Überleben sicherte. Beinahe fröhlich wird von der Latrine erzählt, die unter den Lagerinsassen „Club“ genannt wird, weil sich hier die ganze Welt trifft. Hier kann geträumt werden, von Paris oder London.
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