Musikverein: Faible für zeitgenössische Werke

VonSybille Heidemeyer

Gala-Konzert in Obermeitingen

Obermeitingen Am Wochenende lud der Musikverein Obermeitingen zu seinem Gala-Konzertwochenende in den Bürgerhaussaal ein. Nach einem Jahr Babypause gab Daniela Rid bei den zwei Konzerten wieder den Takt an. Ein abwechslungsreiches Programm hat sie mit den rund 50 Musikerinnen und Musikern einstudiert. Dirigentin und das symphonische Blasorchester zeigten ihr Faible für zeitgenössische Werke der Blasmusikliteratur. Und sie folgten der Maxime, anspruchsvolle Stücke auf hohem Niveau zu präsentieren, was ihnen erstklassig gelang.

Schon die Begrüßung der Besucher mit Hymne und Triumphmarsch aus Verdis Oper „Aida“, mit dem sich vor allem die Trompeter empfahlen, versprach ein herausragendes Konzerterlebnis. Mit der „Tom Sawyer Suite“ huldigt der Schweizer Komponist Franco Cesarini den Figuren aus Mark Twains Jugendroman. Mal synkopisch im Ragtime-Stil, mal lieblich-getragen, ließ das Orchester Tom Sawyer, seine Freundin Becky und Huckleberry Finn musikalisch lebendig werden. „Blue Hole“ des jungen österreichischen Komponisten Thomas Asanger war das Pflichtstück der Wertungsspiele des Bezirks Lech-Ammersee im vergangenen Jahr in Landsberg. Mit seiner Interpretation erzielte das Obermeitinger Blasorchester die höchste Punktzahl in der Oberstufe. Auch im Konzert wusste das Orchester ausgezeichnet das faszinierende Naturphänomen Blue Hole klanglich zu illustrieren. Zu einem musikalischen Spaziergang durch Paris lud das Stück „Paris Montmartre“ ein, für das der zeitgenössische japanische Komponist Toshio Mashima fünf französische Chansons als Medley für Blasorchester arrangierte. Für das typische Musette-Flair sorgte Sascha Ertle am Akkordeon. Die Abenteuer eines Piloten hat der junge Japaner Benjamin Yeo 2011 in seiner Komposition „Flight“ vertont: ein hervorragend gelungener musikalischer Flug, der für die Propellergeräusche, Turbulenzen und Gewitter vor allem das Schlagwerk forderte.

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