Flüchtlingspolitik: Die Retter braucht es weiter
Armes Abendland! Stephanie Millonig kritisiert den Umgang mit den Helfern der Mission Lifeline, die nur Menschen retten wollen und dafür jetzt am Pranger stehen.
Manche sehen halb Afrika oder den Mittleren Osten vor den Toren Europas stehen und prophezeien angesichts der Migrationsbewegungen den Untergang des Abendlandes. Es stellt sich eher die Frage, wie viel vom Abendland und seinen Werten noch übrig ist, wenn sehenden Auges zugelassen wird, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken. Und die, die helfen wollen, kriminalisiert werden.
Menschen in den sicheren Hafen bringen
Was hat Claus-Peter Reisch getan? So wie Mission Lifeline es darstellt, hat er sich geweigert, Menschen in Folterlager zurückzuschicken. Reisch verweist auf die Seefahrer-Regel, dass er aus Seenot Gerettete in den nächsten sicheren Hafen bringen muss. Und das war für den Kapitän, der sicher mehr um die Realität in den Folterlagern weiß als mancher Politiker, nun mal nicht Tripolis. Zu versuchen, ihn dafür rechtlich zu belangen, ist schändlich.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Hallo Frau Millonig. Kurz im Telegrammstil und ganz spontan einige Bemerkungen von mir zu ihrem Text. Erstens: Auf Lifeline befanden sich keine Flüchtlinge, sondern Migranten. Zweitens: Die abgenutzte Keule mit den Folterlagern wird durch stetiges Wiederholen nicht richtiger. Drittens: Diese Aktion hatte nichts mit Seenotrettung zu tun. Wer in ein Schlauchboot steigt, und damit übers Mittelmeer will, handelt grob fahrlässig. Das wissen auch die Migranten. Gehen das Risiko aber dennoch bewusst ein, wissen Sie doch, dass sie gerettet werden. Schließlich sind sie ja gut vernetzt. Und wenn Sie die gestrige Debatte zu diesem Thema im Bundestag verfolgt haben, ist eines deutlich geworden (abgesehen von den unrealistischen Meinungsbildern der Grünen und Linken): Reisch hat sich der Schlepperei schuldig gemacht. Nun bin ich kein Jurist, um diesen Vorwurf kommentieren zu können. Mein Resümee: So wie Kirchenasyl nicht legitimiert ist (aber auch da streiten sich die Gelehrten), ist die private Seenotrettung ein völlig falsches Signal. Die macht das ohnehin schon schwierige Thema nur noch verworrener. Man kann etwas gut meinen und dennoch falsch liegen. Die Mission Lifeline gehört dazu.