Frech und witzig
Das tschechische Ensemble Martinu und sein ungewöhnliches Programm
Eingerahmt in zwei Quartette von Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven wurden den Besuchern des jüngsten Rathauskonzerts in Landsberg nicht allzu häufig gespielte Kompositionen geboten, die in ihrer jeweiligen Eigenheit zudem recht ausgefallen, ja sogar witzig waren. Zu Gast im Festsaal des historischen Rathauses war das tschechische Ensemble Martinu, dessen Name daher rührt, dass seit seiner Gründung im Jahr 1978 verstärkt Werke des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu einstudiert und aufgeführt werden. Auch die Landsberger Konzertbesucher kamen in den Genuss einer solchen Komposition. Und sie war wirklich ein Genuss: Die „Promenades“ für Klaviertrio sind ausgesprochen freche, kurze musikalische Schlaglichter. Mal sind diese krätzig und hoch, erinnern in ihrer experimentellen Vielfalt an einen gackernden Hühnerhof. Dann wieder trieft die Musik vor sahniger Schnulzigkeit, ist melodiös und volksnah. Ein weiterer Satz wirkt in seinen leicht verrückten Akkorden wie improvisiert.
Ein weiteres höchst unterhaltsames Werk, besonders wie Ensemble Martinu es interpretierte, war „La mère l’oye“ von Maurice Ravel. Die fünf Kinderstücke für Flöte, Cello und Klavier stecken voller musikalischer Überraschungen, die Ausführenden machten daraus richtige kleine Geschichten. Nach einer sehr, eher zu langsam gespielten Pavane waren im zweiten Satz Romantik und Gefühl Trumpf. Auf virtuose Tempi folgte im vierten Satz ziemlich Zeitgenössisches, am Ende schien Ravel aus allem vorher Gespielten einen großen Stilmix gerührt zu haben, den das Trio mit viel Dynamik würzte. Dynamisch auch das Quartett von Haydn zu Beginn des Abends; vor allem aber fiel hier die tiefe Stimmung der Flöte auf. Das war recht ungewohnt.
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