Gelungene Einstimmung auf das Osterfest
Das Elias-Oratorium des Odeon-Jugendorchesters in St. Ottilien wurde mit lang anhaltendem Beifall gefeiert
Die Einstimmung auf die vorösterliche Zeit hätte nicht besser gelingen können. Genau drei Wochen vor dem Osterfest präsentierte das renommierte Münchner Odeon-Jugendsinfonieorchester mit seinen gut 56 jungen Musikern zusammen mit dem Heinrich-Schütz-Ensemble das Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy in der Klosterkirche von St. Ottilien. Trotz milden Frühlingswetters mit Sonnenschein und blauem Himmel lockte das opulente Kirchenmusikwerk zahlreiche Besucher an. Die Klosterkirche Herz Jesu war fast ausverkauft. Mit lang anhaltendem Beifall wurde die gut zweieinhalbstündige Aufführung unter Leitung von Julio Doggenweiler Fernández begeistert gefeiert. Bis zum Schluss spielten insbesondere die jungen Musiker des Odeons, das seit 2010 offiziell Patenorchester der Münchner Philharmoniker ist, mit hoher Konzentration.
Als Solistin überzeugte die junge Sopranistin Teresa Tièschky aus Eresing. Die ehemalige Schülerin von St. Ottilien und vielfache Preisträgerin von nationalen und internationalen Wettbewerben sang unter anderem mit der mehrfach preisgekrönten Spanierin Carmen Artaza (Alt) im Duett oder Quartett. Die Tenorpartie übernahm sehr beeindruckend mit seiner glockenhellen Stimme der Koreaner Moon Yung-Oh, der seit 2011 festes Mitglied im Chor des Bayerischen Rundfunks ist. In der wohl wichtigsten Partie des Werkes brillierte als Elias der aus Serbien stammende Bassbariton Miroslav Stricevic, der an den Opernhäusern in Frankfurt und Köln sein Können schon unter Beweis stellte. Das 1846 uraufgeführte Oratorium „Elias“ ist aktueller denn je. Denn der eher unbequeme Prophet Elias stellt sich einem Zeitgeist entgegen, der eine egozentrische Gesellschaft hervorgebracht hat, die nur noch an das eigene Wohlergehen denkt, korrupte Gottheiten anbetet und in ihrer Masse von Fanatikern manipulierbar geworden ist. Ein Stoff, der heutzutage auch außerhalb der Kirche durchaus zum Nachdenken anregen dürfte. Im Mittelpunkt des Werkes steht Elias als strafender Prophet des Alten Testaments, der zwischen 874 und 852 vor Christus als radikaler Hüter des Glaubens waltet und Jahwe als den alleinigen Gott Israels sieht, für den er sogar zu morden bereit ist. Das dramatische Handlungsgeschehen beginnt damit, dass Elias eine dreijährige Dürre prophezeit. In verschiedenen Bildern wird die Geschichte erzählt, immer wieder treffend musikalisch ausgeleuchtet und von den Interpreten in St. Ottilien wunderbar ausgefüllt.
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