Oper: Hänsel und Gretel mal anders

VonRomi Löbhard

Blechbläser und ein Sprecher mit Wucht

Wenn sie entsprechend komponiert ist und dirigiert wird, dann kann auch reine Blechbläsermusik dreidimensional (räumlich) sein. Das hat ein schlauer Kopf mal gesagt, und er hat recht. Die Musiker in einem großen Halbrund platziert, Soli wechselnder Register, Durchwandern eines Themas und schon entsteht trefflicher Raumklang. Bei „Hänsel und Gretel“ für Blechbläser, Schlagwerk und Sprecher (Arrangeur Hans-Joachim Drechsler) im Landsberger Stadttheater konnte das gut beobachtet werden. Das Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm kennt wohl jeder. Auch die gleichnamige Oper. Eine Fassung für Blechbläser, Schlagwerk und Sprecher ist hingegen noch nicht so verbreitet. Hans-Günter Schwanzer hat für die Aufführung dieses Arrangements aus Schülern seiner Blechbläserklasse ein Projektensemble namens WeLL-B(lech) gebildet, den Erzählpart übernahm Sepp Wörsching. Und es passte alles.

Auf der leicht vorweihnachtlich angehauchten Bühne nahmen junge Musiker Platz, die mit dem nötigen Ernst und steter Aufmerksamkeit zur Sache gingen. Schwanzer lenkte sie und gab ihnen die nötige Sicherheit. Das Stück war schließlich recht anspruchsvoll. WeLL-B(lech) konnte stets überzeugen, egal ob nun alle gemeinsam musizierten oder ob einzelne Instrumentengruppen für Stereoklang sorgten.

Landsberg