Hoch hinaus
Pürgen Es ist sein persönlicher Rekord. Noch nie kam Ballonfahrer Christoph Schönemann aus Pürgen - über den das LT bereits mehrmals berichtete - so weit wie vor ein paar Tagen. Und doch hat es beim jüngsten Wettbewerb, der "Thüringer Wald- und Weitfahrt", nicht zum Sieg gereicht. "Macht nichts", sagt der sympathische Herr mit Vollbart lachend. "Wir arbeiten da weiter dran".
Der Sportsgeist und die Leidenschaft Ballonfahren treiben den 59-Jährigen mit seinem Sportballon immer wieder in die Höhe, immer mit neuem Rekordziel vor Augen und dem Zittern um günstige Wetterverhältnisse im Nacken. Diesmal war das Wetter perfekt, berichtet Christoph Schönemann, der zusammen mit seinem Kopiloten und guten Freund Michael Sommerhage aus Hessen startete. "Wir hatten bestes Rekordwetter - im bayerisch-österreichischen Bereich ein Hochdruckgebiet und nördlich ein Tiefdruckgebiet, beides hat uns gut nach vorne gebracht." Im Thüringer Wald ging die Fahrt los, zehn Sportballone starteten dort um 7.15 Uhr morgens zum Wettkampf um die weiteste Strecke. Schönemann und Sommerhage schafften fast 750 Kilometer mit ihrem recht kleinen Ballon, dicke Kleidung und Vollbärte schützten die Männer bei eisigen 30 Grad minus. Sie haben kaum Platz, sich im Korb zu bewegen. "So schlimm ist das alles gar nicht", winkt der Pürgener ab. Er ist nach all den Jahren Übung abgehärtet. Außerdem: Die wunderschöne Natur rundherum, nette Gespräche mit dem Kopiloten, das gegenseitige Anheizen, der Wille, den Rekord zu schaffen, stellen alles andere in den Hintergund, sagt er.
Im Durchschnitt waren die zwei diesmal sechs Stunden lang mit 118 Stundenkilometern unterwegs, die Höchstgeschwindigkeit betrug 155 km/h. Zwischendurch bestand ständig Kontakt mit der Flugsicherheit, manchmal auch mit anderen Ballonfahrern aus dem Wettkampf. Das Ziel des Pürgeners und seines Freundes: eine Landemöglichkeit südlich von Budapest, Ungarn. "Das war ein Phänomen - ich war schon öfter dort im Hotel Zaratus-tra. Und genau dort sind wir zufällig gelandet", erzählt Schönemann. Bevor aber die gemütliche Nachtruhe im Hotel anstand, hieß es erst mal warten auf den "Verfolgerwagen", der zu einem Ballonwettfahren dazugehört. "Der kam erst ein paar Stunden später als wir an", sagt Schönemann schmunzelnd. Die Zeit verbrachten die Ballonfahrer unter anderem auch mit der ungarischen Polizei, die die Papiere sehen wollte. "Man hat uns nicht unfreundlich empfangen, aber wir mussten uns mal wieder mit Händen und Füßen und Dolmetschern am Handy verständigen." Und dann, berichtet Christoph Schönemann weiter, wollte einer der Beamten wissen, ob die Herren aus Deutschland denn Geld dabei hätten. "Das kam uns komisch vor. Aber die wollten das bloß wissen, weil sie uns zum Restaurant fahren wollten." Der Dorfpolizist hätte inzwischen auf den wertvollen Ballon aufpassen sollen. Das aber wollten Schönemann und Sommerhage dann doch lieber nicht. "Stattdessen hat der Dorfpolizist dann drei Flaschen Wein vorbeigebracht", freut sich Schönemann.
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