Malerische Gedanken zur Weltgeschichte
Ausstellung II Bilder von 1970 bis 2015 von Karl Witti in der Galerie St. Ottilien
Der neuen Ausstellung von Karl Witti gelingt der Spagat auf relativ kleinem Raum einen großen Überblick über sein künstlerisches Schaffen zu geben. Es sind Schlaglichter auf fünfundvierzig Jahre Zeichenkunst, Ausschnitte aus einem inhaltlich stringenten Werk. Die großen Themen von Karl Witti sind die Natur mit ihren faszinierenden Formationen und der Mensch mit all seinen Sehnsüchten, Ängsten und Abgründen. In diesem umfassenden Sinn ist auch der Ausstellungstitel „Neue Mythen“ zu verstehen. Mythen in ihrer ursprünglichen Bedeutung, als Erzählungen, die das Dasein des Menschen reflektieren und deren Weltsicht zum Ausdruck bringen. Im Kontext von politischen und gesellschaftlichen Themen, von Naturzerstörung und Klimawandel findet Karl Witti immer wieder überraschende Sichtweisen, ernsthafte, ironische, poetische und mitunter humorvolle Aspekte. Der Künstler gibt in dieser Ausstellung viel von sich preis, denn es sind sehr persönliche Geschichten, die er zeichnend und mit Worten erzählt.
Gleich am Eingang liegen einige „Notizen aus dem Pflaumdorfer Moos“ (um 1995), spontan mit Rohrfeder und Farbstiften gezeichnete Papierarbeiten, in die der Künstler später rote Schriftfelder hineinkomponiert hat. Diese tagebuchartigen Notizen umspannen die Zeichnungen oder bilden ein Fundament für die abstrahierten, mitunter kalligrafisch skizzierten Bäume. Spannend ist es, die Ausstellung gegen den Uhrzeigersinn zu erleben, also von den neuesten Arbeiten bis in die 70er Jahre zurückzugehen. Es begegnen uns zunächst bekannte Themen, wie die „Nachrichten aus Ularuasien“, an denen Karl Witti bis heute arbeitet. Neu ist allerdings die ironische Bezeichnung des Auftraggebers, die „Gesellschaft zur Verzauberung der Welt“.
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