Neu bauen oder sanieren?
Der Zahn der Zeit nagt an etlichen öffentlichen Gebäuden in Kaufering. In den nächsten Jahren stehen einige Instandsetzungsarbeiten an. Aber die finanziellen Mittel der klammen Kommune sind begrenzt
Regenwürmer, die durch eine Holzverschalung ins Innere eines Kindergartens kriechen. Schimmel in einer Wohnanlage. Undichte Dächer und Fenster. Zugige Klassenzimmer in einer Grundschule, die noch heute dem Baustandard der 60er-Jahre entspricht. Die Liste der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen in und an öffentlichen Gebäuden in Kaufering lässt sich beliebig fortsetzen. Was in den nächsten Jahren auf den Markt zukommt, bekamen die Mitglieder des Finanzausschusses am Mittwochabend zu hören. Die zuständigen Abteilungsleiter präsentierten Maßnahmen und Beschaffungen, die 2017 oder in den folgenden Haushaltsjahren mehr oder minder dringlich anstehen.
„Diesmal drehen wir den Spieß um. Nicht die Verwaltung stellt den Haushalt auf und der Marktgemeinderat beschließt, sondern umgekehrt“, erklärte Bürgermeister Erich Püttner eingangs der Sitzung. „Die Verwaltung will eine Aussage der Politik, was gewollt ist oder nicht. Die Prioritätenliste wird von oben nach unten abgearbeitet.“ Und die Listen von Hoch- beziehungsweise Tiefbau waren ellenlang. Doch zuvor gab es von Kämmerer Winfried Plaß einen Überblick über die Finanzentwicklung. Erfreulicherweise fallen heuer die Einnahmen bei der Gewerbesteuer um rund eine halbe Million Euro höher aus als erwartet. Entsprechend verringere sich die Rücklagenentnahme. Und das bringe auch finanzielle Entlastung fürs Folgejahr. „Aber die Bauausgaben sollten im Idealfall nicht über vier Millionen Euro pro Jahr steigen“, meinte der Kämmerer. Was die Bürger allerdings nicht freuen wird, war folgender Satz: „Die Einführung der Straßenausbaubeiträge bringt uns bei der Finanzierung der Projekte weiter.“
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ob "Bio"-Wärme, die "neue" Turnhalle der Grundschule oder der Kindergarten Don Bosco - wie viele der einstmals hochgepriesenen Projekte werden die Gemeinde Kaufering noch einholen und nicht nur mit "rentierlichen" Schulden, sondern auch hohen Sanierungs- oder sogar Neubaukosten das Gemeindebudget belasten?
Klar, die Gemeinderäte konnten mit der Geschwindigkeit ihres damaligen Anführers meist nicht mehr mithalten; so rasch waren die "Probleme" und deren "Lösungen" aus dem Hut gezaubert. Zeit zum Prüfen und Überlegen gab es fast nie. Abgenickt haben sie trotzdem mit großer Mehrheit.
Dennoch: Viele Ideen waren und sind gut. Hätte man sich nur mehr Überlegung und Beteiligung wie auch eine auf mehr Schultern verteilte Planung gegönnt ... über das, was Abweichlern drohte ... bis heute hat es leider keiner öffentlich gemacht.
Wie so oft rächt es sich, zu früh zu ehren - die Geschichte verzeiht nichts!