Plötzlich entstehen die Bilder im Kopf
Durch den Nachbau einer begehbaren KZ-Erdhütte fanden 30 Zimmerer-Lehrlinge der Berufsschule Weilheim einen persönlichen Zugang zur eigenen Historie. Auch Auszubildende aus dem Landkreis Landsberg sind dabei
Zunächst war es das Lernen einer handwerklichen Tätigkeit. Dann setzte etwas in den Köpfen der 30 Zimmerer-Lehrlinge der Berufsschule Weilheim ein, das Bilder entstehen ließ – Bilder von Vorgängen, die sich vor mehr als 70 Jahren in der Region in den damaligen Außenlagern des KZ Dachau zugetragen haben und die Tausende von gefangenen Menschen das Leben kosteten. Die jungen Leute, zu denen aus dem Landkreis Landsberg auch Jakob Hoffmann (Weil), Florian Heggl und Benedikt Hoiß (beide aus Eching) sowie Lukas Kellner aus Utting gehören, haben im Rahmen ihrer Ausbildung ein ebenso besonderes wie schwieriges Thema umgesetzt: Sie bauten ein Schnittmodell von Erdhütten nach, wie sie in den KZ-Außenlagern verwendet wurden. Dieses wird künftig in der Militärgeschichtlichen Sammlung „Erinnerungsort Weingut II“ in der Untertageanlage der Welfenkaserne in Landsberg zu sehen und zu erleben sein, ein erstes Mal bei der zentralen Gedenkfeier am 30. April, genau 70 Jahre und drei Tage, nachdem die Landsberger Lager von den amerikanischen Truppen befreit wurden.
Der Anstoß zum Bau kam von einem Betroffenen selbst: vom Vorsitzenden der Überlebendenvereinigung Uri Chanoch. Er hat den Holocaust und seine Deportierung nach Landsberg überlebt. Oberstabsfeldwebel Helmut Müller und Oberstleutnant Gerhard Roletscheck, die beiden verantwortlichen Soldaten für die Militärgeschichtliche Sammlung, versuchen seit einiger Zeit, den schwierigen Weg zu gehen, Geschichte sichtbar zu machen, ohne in den Verruf zu kommen, „historisches Disneyland“ zu schaffen. Helmut Müller: „Uri möchte schon seit Jahren eine Erdhütte in der Gedenkstätte Dachau haben.“ Allerdings passe sie dort nicht hin, weil in Dachau andere, feste Hütten und Gebäude standen.
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