Sie leisten Erste Hilfe für die Seele
Das Team der Krisenintervention im Kreis Landsberg rückt an, wenn es darum geht, Hinterbliebene, Opfer oder Augenzeugen psychologisch zu betreuen. Notfall- und Feuerwehrseelsorge kümmern sich auch um Betroffene und Helfer
Ein junger Mann verunglückt mit seinem Auto. Die Rettungskräfte können ihm nicht mehr helfen. Die Polizei und ein Team der Krisenintervention (KID) fahren spätnachts zur Familie des jungen Mannes und überbringen Eltern und Geschwistern die Todesnachricht. „Es berührt mich sehr, mit Eltern vor einem toten Kind zu stehen. Es ist schlimm, wenn ein junger Mensch gehen muss“, sagt Sabine Hochrieser. Die 35-Jährige ist seit Jahren Mitglied im KID und leitet die Expertengruppe des Bayerischen Roten Kreuzes im Landkreis Landsberg. Die speziell geschulten, aber ehrenamtlichen Helfer des KID rücken aus, um Menschen zu betreuen, die durch ein dramatisches Ereignis unter starken seelischen Belastungen leiden oder unter akutem psychischem Schock stehen, aber nicht medizinisch-körperlich versorgt werden müssen.
Der anonymisierte Fall des jungen Mannes, der bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, steht beispielhaft für rund 80 bis 100 Einsätze, die Sabine Hochrieser und ihre Kollegen jedes Jahr bewältigen. Wenn das KID von der Rettungsleitstelle in Fürstenfeldbruck alarmiert wird, ist etwas Schlimmes passiert. „Wir fahren mit der Polizei zu Angehörigen, um Todesnachrichten zu überbringen. Wir betreuen Hinterbliebene nach Suizid oder unnatürlichem Tod, wir sind aber zum Beispiel auch geschult, um Menschen nach Überfällen zu betreuen“, erläutert Hochrieser das Einsatzspektrum. „Wir sind da, um Menschen in diesen schwierigen Situationen in den ersten Stunden zu begleiten, um dazusein, um zu helfen.“ Die rund zwei Dutzend KID-Mitglieder kommen aus verschiedenen Bereichen des Roten Kreuzes (Rettungsdienst, Sanitätsdienst, Wasserwacht et cetera). Wer mitmachen will, hospitiert erst einmal. Wenn es passt, folgt eine sehr intensive Ausbildung im psychologischen Bereich, die zwei Jahre dauert. Die Ehrenamtlichen organisieren sich in einem Dienstplan, der rund um die Uhr und in je Sechs-Stunden-Schichten eingeteilt ist. Ausgerückt wird in der Regel mindestens zu zweit.
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