Spannender Einblick in eine wenig beachtete Kunstform
Drei Künstler zeigen Hinterglasmalerei in der Klostergalerie. Traditionelle Volkskunst als eigenwillige künstlerische Ausdrucksform.
Obwohl die Hinterglasmalerei eine Jahrtausende alte Kulturtechnik ist, steht es um ihren Ruf nicht zum Besten. Verbunden wird sie meist mit religiöser oder traditioneller Volkskunst in eher naiver Malweise. Dass ihr dies nicht gerecht wird und sie tatsächlich eine sehr eigenwillige künstlerische Ausdrucksform mit großen Möglichkeiten sein kann, zeigt die aktuelle Ausstellung zum Thema in der Klostergalerie in St. Ottilien. Drei Künstlerinnen und Künstler, Astrid Störzer aus Passau, Erwin Leinfelder aus Inning am Ammersee und Heiner-Matthias Priesnitz aus Velden an der Vils, zeigen Arbeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und so einen spannenden Einblick in die Vielfalt dieser sonst eher wenig beachteten Kunstform erlauben.
In mehr als einer Hinsicht auffällig sind die oft großformatigen Hinterglasbilder von Astrid Störzer, die in ihrer ausgesprochen malerischen Qualität auf den ersten Blick gar nicht wie Hinterglasbilder wirken. Und in der Tat hat die Künstlerin eine sehr eigene Technik entwickelt, um ihre jeweiligen Motive auf Glas zu bringen. Mit wasserlöslichen Farbpigmenten trägt die Künstlerin Schicht um Schicht auf die Glasplatte auf und wechselt dabei zwischen hellen und dunklen Farbpigmenten. Eine zügige Arbeitsweise und Kontraste seien wichtig, erklärt sie, um die beabsichtigte Wirkung des Malerischen zu erzielen. Ursprünglich waren es alte Hinterglasbilder aus China, die im Unterschied zur hier verbreiteten volkstümlichen Hinterglasmalerei ebenfalls viel malerischer angelegt sind. Sie waren es, die in Astrid Störzer den Wunsch geweckt haben, sich näher mit dieser Technik zu befassen. Mit leuchtenden Farben und getragen von großer Dynamik strahlen ihre Bilder in den Raum und verraten so ganz eindeutig die Handschrift ihrer Schöpferin. Für diese wiederum ist im Schaffensprozess der Moment der spannendste, in dem sie ihr Bild umdreht und selber zum ersten Mal sieht. Denn, so erklärt die Künstlerin, durch ihre spezielle Technik kann auch sie selbst nie genau wissen, ob das tatsächliche Bild ihrer ursprünglichen Bildvorstellung entspricht.
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