Virtuose Klänge
Béla Radics spielten in der Christuskirche
Als Wiedersehen mit dem dort vor zwei Jahren schon eimal gefeierten „Béla Radics“-Ensemble angekündigt, steckte hinter dem Konzert am Montagabend in der evangelischen Christuskirche tatsächlich doch einiges mehr. Mit der Einladung der drei Roma-Musiker, dem virtuosen Geiger Béla Radics, Fels in der Brandung synkopen- und taktwechselreicher Kompositionen, István Horváth am Kontrabass sowie dem Cimbalom-Spieler Géza Kállai hatte sich Pfarrer Detlev Möller einen persönlichen Wunsch erfüllt: Das Trio, und in drei Vokalstücken die Sopranistin Claudia Radics, begleitet von Irene Sczesny am Klavier, spielten aus Anlass seines 65. Geburtstags, den der Geistliche als gemeinsam gefeiertes musikalisches Fest im Kreise seiner Gemeinde begehen wollte. So war die Kirche gut gefüllt, und ließ es sich, bevor es in die Pause ging, ein bunt zusammengewürfelter Laien-Chor nicht nehmen, seinem Pfarrer spontan „zum Geburtstag viel Glück“ zu wünschen.
Zuvor aber hatten die Besucher ein gemischtes Programm aus Werken der Roma sowie klassischer und von ihnen inspirierter Musik gehört. Wobei „hören“ nur unzureichend beschreibt, welche Klangwelten und emotionalen Räume sich dem Publikum mit jedem Werk, vom ungarischen Tanz des Komponisten Johannes Brahms bis hin zur Improvisation über ein rumänisches Thema, in der ausdrucksstarken Interpretation der Musiker tatsächlich ein ums andere Mal auftaten. Tiefste Melancholie wechselte sich ab mit überbordender Lebensfreude oft innerhalb nur weniger Takte, wie etwa in der dreiteiligen Liederfolge des ungarischen Komponisten Pista Dankó. Wehmütige Erinnerungen beschwor in Antonín Dvoráks „Als die alte Mutter“ aus den Zigeunermelodien op. 55 in anrührendem Gesang die Sopranistin Claudia Radics herauf, während nur wenig später ihr Schwager Béla „Die Lerche“ des rumänischen Komponisten Grigora Dinicu in furiosem Geigenspiel auf einen entfesselten musikalischen Voyage fou schickte. Mit der Ankündigung „sanfte und feurige Klänge beflügeln die Seele“ hatten die Veranstalter ihrem Publikum nicht zuviel versprochen.
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