Von Raubkatzen und Märtyrern
Das Missionsmuseum zeigt sich nach der Generalsanierung (auch) von einer anderen Seite.
Es riecht nach frischer Farbe. Und gleich nach dem Eingang warten die Raubtiere. Während die Wandfarbe im gerade fertig sanierten Missionsmuseum St. Ottilien tatsächlich frisch ist, sind es die Wildkatzen hinter den Glaswänden längst nicht mehr. Vor rund 100 Jahren wurden sie präpariert und zusammen mit vielen weiteren Tieren und Gegenständen von Missionaren zu Lehrzwecken nach St. Ottilien geschickt. Das war der Beginn des Missionsmuseums. Es sollte den jungen Mönchen und Schwestern die Lebensweise der Völker vertraut machen, bevor sie selbst die große Reise antraten.
Die ersten Missionare aus St. Ottilien brachen 1887 nach Ostafrika auf. Heute – und besonders nach der Generalsanierung und mit neuem Ausstellungskonzept – soll die Einrichtung mehr sein als eine über viele Jahrzehnte zusammengetragene Sammlung, wie Museumsdirektor Pater Theophil Gaus beim Rundgang kurz vor der Neueröffnung erklärt. „Es geht auch darum, den Menschen die Bedeutung der Mission und Grundlagenthemen wie Kirche und Kloster zu vermitteln.“ Begriffe, die heute nicht mehr geläufig seien oder gar negative Assoziationen wecken würden. Eine neue Installation zum Thema Mission soll diesem Zweck dienen. „Damit versuchen wir, zum Nachdenken anzuregen. Mission ist nicht ein Überstülpen der christlichen Lehre, sondern ein ganzheitliches Angebot, das den ganzen Menschen impliziert. Deshalb gehören Bildung, Gesundheitswesen, Aufklärung, Kultur (...) dazu“, heißt es auf der Internetseite des Museums. Ausgestellt ist in der Inszenierung zum Beispiel der Freibrief eines 14-jährigen Sklavenjungen: Missionsbenediktiner kauften ihn einst frei, um ihn zu taufen und groß zu ziehen. Das ist nur eine von vielen Geschichten, die auf zwei Ebenen erzählt werden.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.