Von eigenartiger Schönheit
Martin Blumöhr lässt sich in keine Stilrichtung pressen und zeigt „Oculus compositus“
Mit der 57. Sonderausstellung präsentiert das Malura Museum in Oberdießen noch bis einschließlich Sonntag, 2. August Werke eines Künstlers, der in keine Stilrichtung gepresst werden kann. Der Titel der Schau „Oculus compositus“ – Facettenauge, sagt dies bereits aus. Martin Blumöhr stellt scheinbar schnell hingeworfene, mit wenigen Linien in einer einzigen Farbe auskommende Lackbilder aus, die meist menschliche Eigenschaften personalisieren. Er zeigt aber auch großflächige Porträts von eigenartiger Schönheit sowie dem digitalen Zeitalter geschuldete, farbenprächtige Darstellungen von akribischer Akkuratesse.
Letztere sind nicht wie es den Anschein hat, am Computer entstanden. Vielmehr hat der Künstler gewollte Bildstörungen in Filmen „analog“ gezeichnet und gemalt. Die meist großformatigen Arbeiten und ihre bombastische Farbigkeit ziehen Betrachter an, halten Augenpaare fest. Ausgestellt seien Beispiele aus vier Serien, erklärte Laudatorin Dr. Brigitte Rambeck bei der Vernissage. Damit gewähre der Münchner Martin Blumöhr, dessen Großvater mit Oswald Malura befreundet war und der schon aus diesem Grund bereits als Kind Ausstellungen besucht habe, Einblicke in sein künstlerisches Experimentierfeld. Die Lackbilder entstammen der Serie „Destrukturen“, ein Begriff, den es so eigentlich nicht gibt, der aber treffend die sich auflösenden Strukturen des Figürlichen beschreibt. Punktgenau ist auch die Bezeichnung „Facial Digital“ für die großformatigen, mittels Bildstörungen beschönigenden Sequenzen aus Filmen über die Camorra („Omertá“) oder die Wirkung von Alkohol im Organismus („Capsaicin“).
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