Was dem Schanderl nicht vergönnt war
Mit dem Einakter von Ludwig Thoma lässt das Hoftheater zumindest im Gasthof Maurerhansl die gute alte Zeit noch einmal aufleben
Es wäre für Ludwig Thoma heuer kein besonders schöner runder 150. Geburtstag gewesen, zu sehr ging es in den Veröffentlichungen zu diesem Anlass rund um den 21. Januar um seine letzten Lebensmonate, als der große bayerische Schriftsteller vor allem mit anonymen antisemitischen Ausfällen im Miesbacher Anzeiger aufmerksam machte. Ein Talent wie Thoma konnte eben nicht nur große Literatur erschaffen, sondern auch Pamphlete. Ein paar Jahre zuvor, 1916, schrieb Thoma einen komisch-biederen Einakter mit dem Titel „Waldfrieden“, den man heute kaum noch kennt: Ein Fall für Rebecca Mack von Elmenaus Hoftheater, das ja öfter mal gerne etwas tiefer in die literarische Schatzkiste greift. Am Freitag, 3. März, hat der „Waldfrieden“ auf der kleinen Bühne im Saal des „Maurerhansl“ in Dießen Premiere. Eine Art Generalprobe fand kürzlich bei einer privaten Geburtstagsfeier statt.
Ein abendfüllendes Programm gibt der „Waldfrieden“ eigentlich nicht ab, in 45 Minuten sind die Leiden, Plagen und Schwächen von Xaver Schanderl (Rebecca Mack von Elmenau) normalerweise heruntergespielt. Doch das Hoftheater weiß sich wie einst dessen Vorgängerensemble im Maurerhansl, die „Dramatische Gesellschaft Dettenhofen“, auch in solchen Fällen zu helfen. Da wird Thomas Sprechstück einfach zum Singstück aufgefrischt. Kapellmeister Reinhard Mack zwängt sich dafür wieder einmal in die Fensternische rechts vor der Bühne. Den „Waldfrieden“ bringt das so richtig in Fahrt.
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