Wo wir sind, da spielt die Musik
Musikverein feiert 30-jähriges Bestehen mit einem Konzert – wegen des Regens in Issing.
Tonangebend war nicht das Wetter, auch wenn das mittlerweile überall die erste Geige zu spielen scheint – selbst noch in der Blasmusik, wo Geigen nun wirklich nichts verloren haben. Trotzdem gab es beim Jubiläumskonzert anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Musikvereins Thaining am völlig verregneten Samstagabend zunächst einmal eine Planänderung: Ihre noch groß mit „Open Air“ überschriebenen Programme legten die Organisatoren dann doch lieber auf den Stuhlreihen in der Turnhalle der Issinger Grundschule aus. Nichts war es also mit der schönen Idee einer Serenade in lauer Sommerluft „zu Hause“, im Innenhof des Rochlhauses. Keine Rede von warmem Bläserklang in sternenklarer Nacht, noch lange keine Rede aber auch von Trübsal blasenden Musikern, denen das Wetterpech die Stimmung verhagelt hätte. „Richtig gemacht“, kommentierte den Umzug ins Ausweichquartier in seinem Grußwort Bürgermeister Leonhard Stork. Gemeinsam mit einer Halle füllenden Fangemeinde war er seiner „Musi“ kurzerhand ins Nachbardorf „nachgereist“.
Damit war dann aber das leidige Thema Wetter abgehakt und wandten sich 31 gut aufgelegte Musikanten ihrem Programm zu, ganz nach dem Motto: Wo wir sind, da spielt die Musik. Und die erwies sich als eine gekonnt zusammengestellte Mischung aus Altbekanntem und Modernem. Die Polka „Morgengedanken“ von Norbert Gälle, dem Komponisten einer der bekanntesten Polkas im Standardprogramm jedes Blasorchesters, „Böhmischer Traum“, war zu hören ebenso wie der Walzer „Am Würmsee“, der bei den beiden locker und unterhaltsam durch den Abend führenden Moderatoren Birgit Schiegg und Thomas Duschl Erinnerungen an eine denkwürdige Gesamtprobe am Fronleichnamstag aufleben ließ, an dem gleichzeitig das Pfarrfest gefeiert wurde: „Eine der lustigsten Proben, die ich je erlebt habe“, beließ es Birgit Schiegg bei der Andeutung, wie ernst das vorher vom Dirigenten verhängte Alkoholverbot wohl genommen worden war. Und Thomas Duschl fügte vielsagend hinzu, dass „Musiker manchmal Probleme haben, bis drei zu zählen.“ Davon allerdings war im anschließenden schwungvollen Vortrag unter dem exakten Dirigat von Alexander Schappele nichts (mehr) zu merken. Das dann folgende „A Day of Hope“, ein Stück, das für „Frieden und Gerechtigkeit“ steht, überzeugte durch die fein herausgearbeitete Dynamik und gelungenen Taktwechsel. Einzig der glanzvolle Schlussakkord dieses Stücks hatte vermutlich in den Proben vorher schon strahlender geklungen.
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