„Von nun an seid ihr die Zeugen“
Landtag und Landesstiftung gedachten im Bunker der Opfer des Nationalsozialismus
„Es ist manchmal schwer vorzustellen, dass das alles wahr war.“ Uri Chanoch, Überlebender des Bunkerbaus von Landsberg, rief in einem bewegenden Augenblick während der gestrigen Gedenkfeier des Bayerischen Landtags und der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten noch einmal jenes Grauen ins Bewusstsein zurück, dass die Nationalsozialisten während ihrer Schreckensherrschaft über einen großen Teil der Menschheit brachten. Mit der zentralen Gedenkfeier im Bunker der Landsberger Welfenkaserne wurde auf Initiative von Landtagspräsidentin Barbara Stamm erstmals ein neuer Weg beschritten, den zahlreichen Opfern nicht mehr im Maximilianeum in München, sondern direkt am Ort der nationalsozialistischen Gräueltaten zu gedenken.
Der heute 84 Jahre alte Uri Chanoch, Präsident der Vereinigung Überlebender der KZ-Außenlager von Dachau, sprach vor Gästen der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, vor Vertreter von Organisationen und Institutionen wie der Bundeswehr das aus, was über 20000 KZ-Häftlinge in der Zeit zwischen 1944 und 1945 in Landsberg und Umgebung in elf Außenlagern und auf der Bunkerbaustelle durchleiden mussten: „Es war die Hölle.“ Sie seien Knechte gewesen, mit denen die Nazis machten, was sie wollten. Uri Chanoch hatte, wie vor rund eineinhalb Jahren schon einmal, seine damalige Häftlingsjacke zu der Gedenkveranstaltung mitgebracht. Die Jacke ist für den Überlebenden Chanoch ein Symbol für die Hilflosigkeit, unter der er als junger Mensch der Willkür der Nazi-Schergen ausgeliefert war. Später, nach seiner Befreiung, spielte eine weitere Jacke eine wichtige Rolle in seinem „zweiten Leben“: die Uniformjacke eines Offiziers der israelischen Armee, die Uri Chanoch ebenfalls trug: „Das war für mich dann das Symbol der Freiheit.“
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