Lebensraum für die Blattlauswespe
Kreisverband Gartenbau weist auf die Bedeutung der Insekten hin
Im Agrarbildungszentrum Landsberg veranstaltete der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Landsberg einen Aktionstag zum Thema des Zweijahresmottos „Freu(n)de im Garten – ein Paradies für Bienen, Hummeln und Co“. Im Lehrsaal der Landmaschinenschule konnte Geschäftsführerin Susann Huttenloher 52 Teilnehmer begrüßen. Ausgelegt war der Aktionstag für Gartenpfleger, Jugendgruppenleiter und in den Vorständen der Gartenbauvereine des Landkreises engagierte Personen.
Aus Bad Saulgau, Landeshauptstadt der Biodiversität und Naturschutzkommune, waren als Referenten Thomas Lehenherr, Umweltbeauftragter, und Jens Wehner, Stadtgärtnermeister, gekommen. Die Umwandlung von Einheitsgrün in artenreiche Anlagen ist dort vorbildlich gelungen. Der „Happy-Family-Day“ (Umwelt- und Familientag) lockte Tausende Besucher nach Saulgau. Die Referenten berichteten von der erfolgreichen Umwandlung von Zierrasen in Blumenwiesen, Straßenbegleitgrün, Verkehrsinseln mit Wildstauden, renaturierten Gewässern, Kletterpflanzen an Lichtmasten sowie Bienenkästen am Gymnasium und je einem Schmetterlingsgarten an Realschule und Seniorenheim. Insgesamt hat Saulgau zwölf Biotop- und Lehrpfade sowie mehrere Rundwanderwege angelegt. „Die essbare Stadt“, diese Idee gefiel den Aktionstagsteilnehmern besonders gut. In der Innenstadt wurden Pflanzkübel mit Gewürz- und Teekräutern sowie kleinen Gemüsesorten bepflanzt, und es darf ausdrücklich von jedermann „fair“ geerntet werden. Bei den anschließenden Fragen wurden Bedenken laut, ob in Kindergärten wegen Insektenstichen so gepflanzt werden solle. „Kinder sollen wieder mit Blumen groß werden – waren wir von der Natur schon mal weiter entfernt als heute?“ Nach der Pause stellte Elisabeth Oehler, Staudengärtnerei Gaissmayer, Insektenfreundliche Gärten – Stauden für Bienen, Hummeln und Co. im Jahreslauf vor. Weiter ging es mit Workshops bei der Imkerschule an der Stadtmauer. „Nisthilfen für Wildbienen und Co. – wie es richtig gemacht wird“, so lautete der Vortrag von Dr. Andreas Fleischmann. Das richtige Holz, Bohrungstechniken und Abstände, die einzelnen Wildbienenarten und ihre Nisthöhlen stellte er in dem begeisternden Vortrag vor. So baue die Blattlauswespe in ein Ein-Millimeter-Loch, sie trägt als Futter für ihre Brut Blattläuse ein. Sie benötigt pro Brut 800 Blattläuse, und es gibt mehrere Generationen pro Jahr, so Fleischmann. Schilfrohre, Bambus, markhaltige Stängel wie Königskerze, Brombeere und Holunder, aufrecht stehend an Zaunlatten gedrahtet und ohne Bodenkontakt sind auch sinnvolle Nisthilfen für Wildbienen. Eine „wilde“ Ecke solle man im Garten lange stehen lassen, holzige Stängel über den Winter belassen. Auf Bitten der Teilnehmer zeigte der Wildbienenfachmann auch noch bedeutende Futterpflanzen, darunter der Natternkopf und die Salweide. Kreativ werden konnte man mit Conny Berktold und Lisa Oehler beim Herstellen von Saatbällen. Von Interessierten belagert war der Lehrbienenstand mit 30 Bienenvölkern. Hautnah war man am Bienenstock und ließ sich einführen in die Kunst der Imkerei, erfuhr von Brutwaben, Jungvolkentwicklung, Königinnenzucht und dem Alltag des Imkers. (lt)
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