An der Blitzampel
Samstagabend, kurz nach 23 Uhr. Eigentlich würde ich am liebsten mit einem spannenden Buch auf dem Sofa liegen, aber als gut dressierte Mutter hole ich meine beiden jugendlichen Söhne vom Kino ab.
Auf dem Rückweg plötzlich ein grelles rotes Licht im Doppelpack. Blitz! Der bekannte Starenkasten an der Kreuzung Hans-Böckler-Straße/Schillstraße in Augsburg hat mich tatsächlich erwischt. Bin ich wirklich ...? Oh verdammt! Kann doch gar nicht sein, ich habe nur gesehen, wie die Ampel von Grün auf Orange geschaltet hat. Zwei Sekunden atemlose Stille im Auto, dann lautes Gelächter: „Und du lästerst immer über den Papa!“
Na ja, nach 26 Jahren ohne grobe Verstöße darf mal was passieren. Daheim dann die Erkenntnis: Junior will im Frühjahr seinen Führerschein mit 17 machen, für begleitetes Fahren. Und Mama mit Punkten würde als Begleiterin ausfallen. Die Recherche im Internet zeigt, dass die Zahl der Punkte abhängig davon ist, wie lange die Ampel schon rot war.
Warten, bis ich Post bekomme? Das halte ich nicht aus. Anruf bei der Polizei, eine sehr nette Dame verspricht, dass sie sich den Film anschaut. Der Rückruf kommt nach zwei Tagen: Entwarnung! Geblitzt wurde das Auto nach mir. Der Stein, der mir da vom Herzen gefallen ist, war weit zu hören.
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