Das undurchsichtige Geschäft der Spione
Der BND soll in Österreich spioniert haben. Die Wiener Regierung regt sich auf. Das wirkt gespielt.
Es liegt in der Natur der Nachrichtendienste, dass ihr Treiben undurchsichtig ist. Wenn nun die Veröffentlichungen zutreffen und der BND tatsächlich auch im befreundeten Nachbarland Österreich spioniert hat, dann ist das grundsätzlich befremdlich, aber in der Sache seit langem bekannt.
Details, welche Informationen die BND-Schlapphüte bis 2006 tatsächlich ausgespäht haben sollen, sind ja nicht öffentlich geworden.
Deshalb wirkt die Wiener Aufregung nach den Medienberichten gespielt. Seit Jahrzehnten ist Österreich Sitz verschiedener internationaler Institutionen, die im Fokus der Nachrichtendienste stehen. Ob das einem gefällt oder nicht. Die Liste beginnt mit der Atomenergie-Behörde IAEA und endet bei der Opec, der Organisation erdölexportierender Länder.
Als 2013 der Whistleblower Edward Snowden enthüllte, wie der US-Geheimdienst NSA auch Deutsche ausspähte, war die Aufregung ebenfalls groß. Vor einem Jahr stellte die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen ein, weil konkrete Hinweise fehlten. Auch in Österreich werden die Nachforschungen im Sande verlaufen. So funktioniert das Geschäft der Spione.
Die Diskussion ist geschlossen.