Air Berlin in Existenznot
Hartmut Mehdorn ist das Warten leid. Nach der Pannenserie um die Eröffnung des Hauptstadtflughafens zieht der Air-Berlin-Chef vor Gericht.
Bekommt er recht, dürfte das für die Betreibergesellschaft eine Klagewelle bedeuten. Schon jetzt verdichten sich die Anzeichen, dass auch Konkurrent Lufthansa und die Bahn Schadenersatz erstreiten wollen.
Für Air Berlin aber geht es – im Gegensatz zur Konkurrenz – um deutlich mehr. Die zweitgrößte deutsche Airline ist durch die Folgen der Schuldenkrise, die Flugsteuer und hohe Kerosinpreise in schwere Turbulenzen geraten. Die Bilanz für 2011 fiel katastrophal aus. Mehdorn, der dem Konzern gerade ein weiteres Sparprogramm verordnet hat, weiß: Solche Verluste kann sich Air Berlin nicht leisten.
Das BER-Debakel ist zwar nicht das einzige Problem der Fluggesellschaft, es könnte aber über ihre Zukunft entscheiden. Mit dem Ausbau des zentralen Drehkreuzes in Schönefeld wollte die Airline in eine neue Ära starten. Jeder Monat, den sich die Eröffnung verzögert, kostet den gebeutelten Konzern nicht nur Millionen, sondern bringt ihn näher an die eigene Pleite.
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