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20.08.2013

Das Ende der Patriarchen

Am 26. September wäre Berthold Beitz, der legendäre Industrielle und Krupp-Mann, 100 Jahre alt geworden. Sein Tod vor wenigen Wochen steht für eine Zeitenwende im Management. Die Ära der Patriarchen geht langsam zu Ende. Unter den 30 Unternehmen des Deutschen Aktienindex wird nur noch eines wie einst im alten Rom von einem solchen „Pater familias“ bestimmt.

Dieser 76-jährige Stammesführer eines Familienclans heißt Ferdinand Piëch. Wie Beitz ist der VW-Dominator ein guter Patriarch, der einen Konzern mit über 550000 Mitarbeitern auf wundersame Weise wie einen Familienbetrieb führt. Bei aller kauzigen Art gilt Piëch als einer der erfolgreichsten Unternehmer Europas.

Was den Österreicher von gescheiterten Patriarchen wie Anton Schlecker unterscheidet: Er ist nicht beratungsresistent und erträgt starke Männer von der Art des VW-Chefs Martin Winterkorn. Piëchs Großzügigkeit gegenüber Prinzen währt aber nur so lange, wie die Untergebenen Erfolge vorweisen können, sonst werden sie vom Hof gejagt. Auch Beitz musste im Greisenalter nochmals grausam sein, als er Gerhard Cromme verstieß, nachdem er ThyssenKrupp im Chaos versinken ließ.

Ob in Konzernen oder Familienbetrieben: Patriarchen sind trotz mancher Ruppigkeit unter Mitarbeitern oft beliebt. Wenn das Licht im Büro des Alten oder der Chefin leuchtet, ist das ein Stück Sicherheit und heile Welt. Selbst gescheiterte Oberhäupter wie Max Grundig oder der Medien-Macher Leo Kirch wurden nach der Pleite der Firmen bis zu ihrem Tod von einstigen Mitarbeitern verehrt. Auf den „Leo“ lassen frühere Kirch-Angestellte nichts kommen. Auch dem „Uli“, mit Nachnamen Hoeneß, dem Würste- und FC-Bayern-Patriarchen, schlägt trotz Zockerei und Steuersünden eine erstaunliche Sympathie entgegen. Wenn die Fans grammatikalisch falsch singen: „Es gibt nur ein Uli Hoeneß“, wollen sie sagen: Ohne ihn würde der extrem erfolgreiche und finanziell solide Verein so nicht existieren. Der „Pater familias“ aus Ulm hat einen Riecher als Unternehmer. Hoeneß besitzt sogar die Größe, Fehlentscheidungen zu korrigieren. Das zeigte sich, als er Jupp Heynckes wieder eine Chance als Trainer einräumte. Und sozial ist Hoeneß auch, ja sein FC Bayern unterstützt den früheren und zum Brandstifter gewordenen Vereinsspieler Breno bei der Resozialisierung.

Am Ende wäre der Bayern-Mann in einer wegen ihrer Raffgier kritisierten Manager-Welt beinahe zum Idealbild eines modernen, unschleckerhaften Patriarchen geworden. Doch Hoeneß taugt nicht zum Vorbild. Wer wie er das Wasser der Moral gepredigt hat, darf nicht den Wein antisozialer Steuertrickserei trinken. Auch wenn sich Menschen nach Typen wie Hoeneß und Beitz sehnen, werden immer weniger Firmen von Patriarchen geführt. Kaum ein Chef bückt sich heute wie einst Robert Bosch im Betrieb nach einer Büroklammer und wird dafür noch verehrt, dass er einen Mitarbeiter angeherrscht haben soll: „Was dappsch du auf meim Geld rum?“

In unserer heutigen Management-Welt führen Controller und Juristen ein sachlicheres, kosteneffizientes und meist sehr erfolgreiches Regiment. Es fehlt aber an eigensinnigen Erfindern, die Firmen gründen. Dabei bräuchte Deutschland mehr Innovatoren, um langfristig das hohe Wohlstandsniveau zu halten, das uns vor allem Auto- und Maschinenbauer beschert haben. Gesucht werden Sturköpfe, die gegen den Strich denken und Weltkonzerne schaffen. Deutschland fehlen Typen wie der 29-jährige Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der die Welt mit seinem sozialen Netzwerk verändert hat.

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