Die CSU muss Federn lassen
Horst Seehofer hat die Karten neu gemischt und das beliebte Spiel um seine spätere Nachfolge um einen weiteren Namen bereichert.
Die CSU behält drei Bundesministerien: Das ist mehr, als den Bayern in einer Großen Koalition eigentlich zusteht. Schließlich ist die CSU nun die mit Abstand kleinste Regierungspartei. Es ist dem Vorsitzenden Seehofer also gelungen, den Besitzstand am Hofe Angela Merkels zu wahren. Auf den zweiten Blick jedoch zeigt sich: Die CSU hat Federn gelassen und an Gewicht eingebüßt.
Weil die SPD exzellent verhandelt hat und die Kanzlerin einen Posten zur Anschlussverwendung de Maizières brauchte, muss die CSU das schwergewichtige Innenministerium räumen und gegen das vergleichsweise unbedeutende Entwicklungshilfe-Ressort eintauschen, an dessen Spitze Gerd Müller die längst verdiente Chance in der ersten Reihe bekommt. Und den Verbraucherschutz hat sich die SPD geschnappt. Immerhin: Das für Bayern wichtige Verkehrsministerium bleibt in CSU-Hand, zusätzlich bestückt mit dem Zukunftsthema Internetausbau.
Seehofer schickt Ramsauer kühl in den Ruhestand, schiebt Friedrich ins amputierte Agrarministerium ab und macht Dobrindt zum neuen starken Mann der CSU in Berlin. Seehofer hat die Karten neu gemischt und das beliebte Spiel um seine spätere Nachfolge um einen weiteren Namen bereichert.
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