Die Fehler von München
Wenn die Meldungen über ein Attentat in München stichhaltig waren, dann scheint es fahrlässig, dass die Sicherheitsmaßnahmen nicht verschärft wurden. Zumindest aus heutiger Sicht.
40 Jahre nach dem Olympia- Attentat von München sind alle um einiges schlauer. Die Vorgänge um den 5. September 1972 betrachten wir aus rückblickend kühler Distanz. Niemand kann ermessen, was die Sicherheitskräfte in dieser Stresssituation bewegte und warum sie ihre Entscheidungen trafen. Die Kritik an den Einsatzkräften hat also immer auch etwas von unangenehmer Besserwisserei.
Anders verhält es sich mit den Hinweisen im Vorfeld und den angeblichen Vertuschungen. Wenn die Meldungen über ein bevorstehendes Attentat in München stichhaltig waren, dann scheint es fahrlässig, dass die Sicherheitsmaßnahmen nicht verschärft wurden.
Aus heutiger Sicht. Denn damals, 27 Jahre nach dem Untergang des Dritten Reiches, bewegte die Deutschen vor allem eines: Sie wollten der Welt heitere, friedliche Spiele zeigen – keine Panzer und Stacheldrahtzäune. Es spricht einiges dafür, dass dieser Wunsch die 1972 Verantwortlichen auf dem Terror-Auge blind gemacht hat. Wenn es so war, war es ein schlimmer Fehler.
Im 21. Jahrhundert sind Großveranstaltungen ohne ein umfassendes Sicherheitskonzept undenkbar. So wird es auch in London sein, wo am Freitag die Olympischen Spiele 2012 eröffnet werden. Heute sind eben alle schlauer.
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