Die Reform der Reform
Diese Reform der Reform des G8 soll im Vorwahlkampfjahr ein Befreiungsschlag werden. Doch das „Flexi“-Jahr ist zu schwachbrüstig.
Jetzt heißt das Intensivierungsjahr, das das achtjährige Gymnasium (G8) über die Runden retten soll, „Flexibilisierungsjahr“. Das ist seit gestern beschlossene Sache. Wie genau dieses freiwillige, neunte Gymnasialjahr aussehen wird, ist aber noch nicht ganz klar. Nicht auf dem Papier und schon gar nicht in der Praxis.
Die Frage wird nämlich sein, woher die Lehrer für das ehrgeizige pädagogische Projekt kommen sollen. Mit den Kräften aus der integrierten Reserve wird das nämlich nicht gelingen. Denn die sind erfahrungsgemäß schon bei der ersten Grippewelle im Herbst komplett ausgebucht und bekämpfen den Unterrichtsausfall.
Wenn die Schüler ein Jahr mehr Lernzeit bekommen, dann müssen auch die Inhalte stimmen. Das klassische Sitzenbleiben soll es damit nicht mehr geben. Das ist gut. Zu viel Zeit wurde mit der bloßen Wiederholung von bekannten Lerninhalten verplempert.
Diese Reform der Reform des G8 soll im Vorwahlkampfjahr ein Befreiungsschlag werden. Alle in der Politik wissen, dass heute mit dem Thema Bildung auch Wahlen verloren gehen können. Das „Flexi“-Jahr ist aber für ein Patentrezept zu schwachbrüstig.
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