Es grenzt an Diskriminierung
Das jetzt beschlossene Rauchverbot auf den staatlichen Ausflugsschiffen grenzt an Diskriminierung und ist in jedem Fall ein ganz neues Gefühl von „leben und leben lassen“.
Zunächst einmal: Applaus, Applaus, Applaus! Den dürfen die Verbotsfanatiker aus dem bayerischen Finanzministerium gerne einheimsen von den Anhängern der reinen Lehre, die die frische Luft über Bayerns Seen in unzulässiger Weise beeinträchtigt sehen. Die Übeltäter sind längst ausgemacht: Es sind uneinsichtige Raucher, die ihre Zigarettenstummel in die Seen schnippen, an denen dann ahnungslose Stockenten qualvoll verenden. Es sind unbelehrbare Qualmfetischisten, die dem kleinen Paul und der unschuldigen Birte direkt in der Kinderspielecke den Rauch ins Gesichtchen blasen.
Das, was jetzt beschlossene Sache auf den staatlichen Ausflugsschiffen ist, grenzt an Diskriminierung und ist in jedem Fall ein ganz neues Gefühl von „leben und leben lassen“, von dem Ministerpräsident Seehofer doch immer so schwärmt. Man könnte gerade meinen, rauchende Mitmenschen seien per se verantwortungslose Zeitgenossen.
Außerdem: Ein Gesetz mit derart vielen Lücken würde jedem Schweizer Käse zur Ehre gereichen. Linienverkehr: Rauchen untersagt, Charterverkehr: Qualmen erlaubt. Zahlende Passagiere: Dürfen sich keine Zigarette anstecken. Bezahlte Beschäftigte: Feuer frei. Dümmer kann Symbolpolitik kaum sein. Applaus, Applaus, Applaus?
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