Frau Schröder, geben Sie nach!
Trotzig beharrt Familienministerin Kristina Schröder auf ihrem Nein zur gesetzlichen Frauenquote. Ein Veto, das vor allem Deutschlands Wirtschaft massiv schadet.
Die über Jahrzehnte gewachsenen männlich dominierten Führungsstrukturen können den deutschen Konzernen offenbar sogar bei europäischen Ausschreibungen zum Nachteil gereichen. Eine Quote würde die Verkrustungen aufbrechen. Davon abgesehen werden es sich die hoch qualifizierten Frauen aus den europäischen Wirtschaftsschulen gut überlegen, ob sie in Deutschland Karriere machen wollen, wo sie in der Regel vom Vorstand und Aufsichtsrat ausgeschlossen sind. Für ein Land, das nach Fachkräften lechzt, eine Katastrophe. Das Veto von Schröder ist aber auch eines Landes unwürdig, dessen Gesellschaft von einem gleichberechtigten Miteinander von Mann und Frau getragen wird.
Keine der Studien, die nachgewiesen haben, dass Frauen in Führungspositionen für Firmen mehr Geld bringen, scheint die CDU-Politikerin zu überzeugen. Keine der Umfragen, in denen die Bevölkerung Chancengleichheit in den Chefetagen fordert, findet bei ihr Gehör. Stattdessen rüffelt sie EU-Kommissarin Reding und verbittet sich ein Diktat aus Brüssel. Dabei ist es peinlich, dass eine EU-Politikerin auf Deutschland Druck machen muss. Frau Schröder, bitte, geben Sie endlich nach!
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