Gier und Dilettantismus
Dass das Landesbank-Desaster für die ersten Verantwortlichen nun endlich auch juristische Konsequenzen hat, ist gut.
Juristisch mag das Geständnis von Gerhard Gribkowsky nicht mehr viel ändern. Zu klar hatte bereits der seit neun Monaten laufende Prozess die schmuddeligen Details ans Licht gebracht, mit denen der Ex-Risikovorstand sich am Formel-1-Geschäft der Landesbank persönlich bereicherte.
Politisch ist die Aussage jedoch brisant: Wirft sie doch erneut ein grelles Licht auf den Dilettantismus, mit dem die Landesbank nach der Jahrtausendwende unter Aufsicht der damaligen CSU-Staatsregierung und der Sparkassen dem Abgrund entgegenstolperte. Getrieben vom Größenwahn glaubten die Provinzbanker und ihre Kontrolleure, das ganz große Rad drehen zu müssen: US-Immobilienpapiere, globale Expansion, Formel 1 – überall sollte die Landesbank mitspielen, ohne auch nur im Ansatz dafür gerüstet zu sein. Denn nur, weil offenbar jede interne Kontrolle fehlte, konnte Gribkowsky auch noch seine persönliche Gier jahrelang völlig unbehelligt ausleben.
Dass das Landesbank-Desaster für die ersten Verantwortlichen nun endlich auch juristische Konsequenzen hat, ist gut. Dies ändert allerdings nichts daran, dass Bayerns Bürger für die milliardenschweren Folgen der Gier und des Dilettantismus noch jahrzehntelang werden zahlen müssen.
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