Grenzen der Technik
Der Dreamliner wird immer mehr zum Albtraum für den US-Flugzeugbauer Boeing.
Dies liegt daran, dass die Ingenieure immer stärker an den Grenzen der Technik arbeiten. Die Jets werden leichter, Kohlenstofffaser ersetzt Aluminium. Immer mehr Elektronik zieht in die Flugzeuge ein. Früher steuerten Hydraulik und Seilzüge die Flieger, heute ziehen sich Informationskabel durch die Konstruktion. Stromversorgung und Batterien müssen immer mehr leisten.
Konkurrent Airbus steht vor ähnlichen Problemen: Am Riesenflieger A 380 machten Haarrisse in den Flügeln Probleme, der Militärtransporter A 400 M hinkt dem Zeitplan hinterher. Darum verkneift sich Airbus die Schadenfreude angesichts des Ärgers bei Boeing.
Nicht genug, dass man an den Grenzen des Machbaren agiert, auch riskante unternehmerische Entscheidungen verschärfen die Situation: Boeing wollte den hypermodernen „Dreamliner“ gleichzeitig besonders billig bauen. Aufträge für einzelne Komponenten sind an eine Vielzahl Zulieferer ausgelagert worden – ähnlich wie in der Autoindustrie. Einige Firmen waren überfordert, heißt es jetzt, andere stellten Pfusch her. Es ist immer schwierig, Teile, die aus unterschiedlichen Händen kommen, zu einem Ganzen zu integrieren.
Boeing hat sich technisch zu weit vorgewagt – und zu sehr gespart.
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