Hilfe für schwache Bewerber
Bundesweit sind 29700 Lehrstellen unbesetzt – in Bayern 7745. Diese Zahlen sollten die Unternehmen alarmieren.
Die Herausforderungen am Ausbildungsmarkt haben sich verändert. Es geht nicht mehr nur darum, neue Lehrstellen zu schaffen, sondern vor allem um die passgenaue Vermittlung. Besonders junge Menschen, die nicht die besten Noten haben und sich schwer tun, in das Berufsleben zu starten, müssen noch intensiver gefördert werden. Angesichts der guten konjunkturellen Lage sollten die Unternehmen dafür auch die nötigen finanziellen Ressourcen haben.
Mit Blick auf die robuste Auftragslage und die schon bald fehlenden Fachkräfte ist die Förderung schwächerer Jugendlicher eine wichtige Aufgabe. Schon im gesamtgesellschaftlichen Interesse ist eine Unterstützung schwächerer Jugendlicher wichtig. In einer Sozialen Marktwirtschaft kann man es sich nicht leisten, Tausende junge Erwachsene an den Rand zu stellen, nur weil sie von Haus aus nicht über die besten Startbedingungen verfügen. Nicht selten schlummern in mäßigen Theoretikern hervorragende und verantwortungsbewusste Praktiker, die in Industrie und Handwerk gebraucht werden. Statt sie ohne Ausbildung einem Schicksal zu überlassen, in dem sie ohne staatliche Hilfe kaum existieren können, müssen Schulen, Firmen und die Arbeitsagenturen hier noch intensiver zusammenarbeiten, damit eine bessere Integration in den Ausbildungs- und später in den Arbeitsmarkt gelingt.
Dies ist auch im Interesse der Wirtschaft. Bundesweit sind 29700 Lehrstellen unbesetzt – in Bayern 7745. Diese Zahlen sollten die Unternehmen alarmieren. Die Zahl der Bewerber wird weiter sinken, die Suche nach geeignetem Nachwuchs wird immer schwieriger. Fachkräfte aus dem Ausland können sicher einen Teil dieser Lücke schließen. Doch Vorrang muss der Nachwuchs im eigenen Land haben – so zeit- und kostenaufwendig auch die einzelne Begleitung sein mag.
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