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Leitartikel
10.05.2013

Kinder von heute sind anders

Kinder von heute sind nicht mehr so wie Kinder vor zwanzig, fünfzig oder hundert Jahren. Denn Kinder von heute dürfen so nicht mehr sein.

Kinder von heute sind nicht mehr so wie Kinder vor zwanzig, fünfzig oder hundert Jahren. Fünf Prozent von ihnen leiden Statistiken zufolge am Zappelphilipp-Syndrom „ADHS“. 15 Prozent an Lese- oder Rechenschwäche „Legasthenie“ oder „Diskalkulie“. Weitere 15 Prozent – vielleicht sind es auch dieselben – sind unsportlich und zu dick, also „adipös“. Zehn Prozent werden gehänselt, sind also „Opfer von Mobbing“. 20 Prozent hänseln selbst, gelten also als „Mobbing-Täter“. Die Liste der Unschönheiten ließe sich fortführen.

Immer mehr Ärzte diagnostizieren bei immer mehr kleinen Patienten immer mehr böse klingende Syndrome. Immer mehr Therapeuten behandeln immer mehr kleine Kranke, die auf dem Stuhl sitzend mit ihren Beinen noch nicht einmal den Boden erreichen. Immer mehr bunte Pillen wandern in immer mehr Kinderkörper.

Immer mehr Problemkindern wird immer mehr geholfen. Es ist ein riesiger Markt. Angebot und Nachfrage bedingen sich gegenseitig.

Die Kinder von heute sind nicht mehr, wie Kinder früher waren – denn die Gesellschaft ist nicht mehr so, wie sie früher war. Zappelige und unkonzentrierte Buben und Mädchen gab es schon immer. Schon immer gab es Kinder, die verträumt oder lernfaul waren. Und schon immer gab es auch zornige Kinder, die ihre Wut gelegentlich lauthals in die Welt schrien.

Früher nannte man das aber auch so. Andere Namen für all diese Syndrome kannte man ebenso wenig wie Ärzte, Therapeuten oder Medikamente.

Umfassendes Hilfsangebot

Die Gesellschaft von heute hat ein umfassendes Hilfsangebot geschaffen für ihre Problemkinder. Vielen Ärzten, Therapeuten und Medikamenten ist es zu verdanken, dass kranken Kindern heute viel besser geholfen wird als noch vor zwanzig, fünfzig oder hundert Jahren. Das ist die eine Seite der Geschichte.

Die vielen Ärzte, Therapeuten und Medikamente sorgen aber auch dafür, dass heute kaum mehr einer „zappelig“ sagt, sondern oft gleich von „ADHS“ gesprochen wird. Das ist die andere Seite der Geschichte.

Kinder von heute werden mit Tabellen verglichen – immer auf der Suche nach der „Norm“, immer in der Angst vor einer Abweichung. Denn die Eltern von heute sind nicht mehr so, wie Eltern früher waren.

Die Eltern von heute leben in einer Welt, die ihnen ein Meer von Möglichkeiten bietet – so groß, dass viele darin zu ertrinken drohen. Deshalb wagen es viele Eltern von heute nicht mehr, einfach Mutter oder Vater zu werden – viele Eltern von heute arbeiten gezielt ihre individuelle Familienplanung ab.

Alles muss perfekt sein

Partnerschaft, berufliche Situation, Lebensumfeld, Kontostand – alles muss perfekt sein, bevor der Sprössling das Licht der Welt erblickt. Die allerbeste Wohnung, die allerbeste Kleidung, die allerbeste Kita, Schule, Freundesgruppe soll es sein. Gut ist den Eltern von heute für ihr Kind schon lange nicht mehr gut genug. Eine Sportart mindestens, ein Instrument und eine Fremdsprache müssen her, spielerisch natürlich, wenn irgend möglich schon im Vorschulalter. Und das Kind soll dann, bitte schön, auch funktionieren.

Ist es unsportlich, unkonzentriert, verträumt, lernfaul oder zornig? Dann muss das ein Syndrom sein. Das war so nicht geplant. Da ist doch was kaputt an diesem Kind!

Ruft einer einen Arzt! Holt schnell Medikamente her! Ein Therapeut soll’s wieder richten!

Kinder von heute sind nicht mehr so wie Kinder vor zwanzig, fünfzig oder hundert Jahren. Kinder von heute dürfen so nicht mehr sein.

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