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Leitartikel
02.11.2011

Krise? Welche Krise?

Die deutsche Wirtschaft ist so stark wie Angela Merkels Nerven. Trotz Schuldenkrise sind auch in diesem Jahr rund 3,0 Prozent Wachstum möglich.

Die Zahl der Arbeitslosen liegt (auch weil Leiharbeit exzessiv eingesetzt wird) deutlich unter drei Millionen. Ob Handwerksmeister oder Vorstandsvorsitzender: Unternehmer klagen selten. Einen Elektroinstallateur zu bekommen, ist ebenso schwierig wie einen Termin bei einem Facharzt zu ergattern.

Die Autofabriken produzieren auf Hochtouren. Das wird ein Jahr der Rekorde und fetter Boni. Auch Einzelhändlern geht es besser. Der Konsum ist zu einer Stütze der Konjunktur geworden – eine lang herbeigesehnte Entwicklung. Bürger investieren in Autos und Immobilien – und sei es aus Angst vor Inflation. Dabei nimmt der Staat mehr ein, zuletzt unverhofft, weil im Fall der HRE falsch gerechnet wurde. Dank dieser bizarren Panne kommen wir zu 55,5 Milliarden Euro. Deutschland, was willst Du mehr! Die Schuldenkrise kann uns gestohlen bleiben!

Das ganze Zahlen-Schauspiel entzieht sich ohnehin dem Erkenntnisvermögen. Wer kann sich schon eine Billion, eine Zahl mit zwölf Nullen vorstellen, die als Rettungsanker im Euro-Schuldenmeer dienen soll? Besser man wendet sich mit Grausen ab und wärmt sich in der gut beheizten deutschen Stube auf. In diesem kuscheligen Neo Biedermeier lässt sich etwa Linde-Chef Wolfgang Reitzle zuhören. Der Manager warnt davor, für kommendes Jahr „voreilig eine Rezession auszurufen“, nur weil sich das Wirtschaftswachstum auf vielleicht ein Prozent abkühlt.

Um weitere Holzscheite im nationalen Ofen aufzulegen: Die Wirtschaft ist so gut wie Josef Ackermanns Weitblick. Der Deutsche-Bank-Chef hat das Geldhaus von der Abhängigkeit der mächtigen Investmentbanker befreit. Die größere Zahl an Privatkunden rettet dem Institut heute die gute Bilanz. Der Schweizer Ackermann ist neben Merkel zur Wärmekammer im ewigen Schuldeneis geworden.

Bleibt das so? Kann Deutschland sozusagen ein Einreiseverbot für die Krise verhängen? Sind wir als Profiteure der Globalisierung die Glückskinder Europas, derart gut gewachsen, dass sich alle an uns festhalten können? Joachim Möller, Chef des Nürberger IAB-Institutes glaubt zu Recht, die deutsche Wirtschaft sei in ihrem Kern gesund. Nach schmerzlichen Anpassungsprozessen in den 90er-Jahren ist aus dem kranken Mann Europas ein wettbewerbsfähiger Standort geworden. Daraus zu schließen, Deutschland sei ausreichend kräftig, die existenzielle Schuldenkrise ohne substanzielle Schäden zu überstehen, wirkt voreilig. Diese Krise ist keine rein ökonomische Krankheit. In ihr kommen tief sitzende mentale Defizite zum Ausdruck, die in Deutschland wie Griechenland zu finden sind. Uns ist das Maßhalten abhanden gekommen. In einer Welt des immer Mehr herrscht der Glaube, die Zukunft wäre besser als die Gegenwart. Deswegen seien Wetten auf die künftige Tage eine sichere Bank. Schulden stellen nichts anderes als Spekulationen auf ferne Stunden dar. Sie sind aber vor allem eine Bürde für kommende Generationen. Der Ökonom Hans-Werner Sinn „macht sich große Sorgen um die Zukunft unserer Kinder“. Selbst wenn die Realwirtschaft und damit Betriebe wie der Elektromeister von nebenan oder Audi vor Aufträgen strotzen, kann ihnen ein aus den Fugen geratener Finanz- und damit Wettkapitalismus das Spiel verderben. Noch wirkt Deutschland davon weit entfernt. Doch die 2008 vom US-Immobilienmarkt ausgehende Finanzkrise hat gezeigt, wie schnell sich die Realwirtschaft ansteckt, wenn Banken reihenweise umkippen. Fern geglaubte Krisen werden in wenigen Tagen zum Dauergast.

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