Letzte Ausfahrt: China
Saab gibt ein erbärmliches Bild ab. Wer in der Autoindustrie überleben will, muss entweder unverwechselbare oder besonders hochwertige Fahrzeuge bauen.
Saab gibt ein erbärmliches Bild ab. Die Bänder in Trollhättan stehen seit Monaten immer wieder still. Zulieferer liefern nicht mehr zu. Sie fürchten, auf ihren Kosten sitzen zu bleiben. Das sagt viel über den Ruf des einst so stolzen schwedischen Autobauers. Die Marke hatte stets viele Fans, Glück mit ihren Besitzern hatte sie selten.
Als unprofitables Stiefkind wurde Saab von seiner Mutter General Motors nie wirklich geliebt. Die Loslösung von der amerikanischen Mutter sollte deshalb ein Befreiungsschlag werden. Doch wieder geriet man an falsche Freunde. Der niederländische Sportwagenbauer Spyker überschätzte seine finanziellen Möglichkeiten maßlos und präsentiert nun alle paar Monate neue Geldgeber, die allesamt eines vermissen lassen: einen echten Plan.
Wer in der Autoindustrie überleben will, muss entweder unverwechselbare oder besonders hochwertige Fahrzeuge bauen. Oder er muss Teil eines Riesenkonzerns Marke Volkswagen werden, unter dessen Dach viele Hersteller voneinander profitieren. Das alles ist Saab nicht gelungen. Die Chance, mit Volvo ein schwedisches Schwergewicht zu schaffen, wurde vertan. Nun scheint es nur eine letzte Ausfahrt zu geben: China.
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