Neue Spielregeln
Das Rennen um die republikanische US-Präsidentschaftskandidatur ist wieder offen.
Mitt Romney hat zwar immer noch gute Chancen. Nach wie vor sind aber jene, die lieber einen anderen Kandidaten wollen, in seiner Partei in der Mehrheit. Newt Gingrich punktete in allen Einkommensschichten, die unter der Wirtschaftskrise leiden; nur Topverdiener erwärmten sich mehrheitlich für Romney. Für einen Kandidaten, der mit seiner ökonomischen Kompetenz wirbt, ist das verheerend. Eine Mehrheit hält Gingrich auch für den Besseren, wenn es zum Kampf gegen Obama kommt.
Die Vielzahl von direkten TV-Duellen hat die Spielregeln verändert. Nun werden sich die Rivalen auf Gingrich einschießen: Niemand im Bewerberfeld bietet mehr Angriffsfläche als der neue Spitzenreiter, niemand macht aber auch eine breitere Brust dazu – selbst im religiös geprägten South Carolina half ihm das über pikante Vorwürfe hinweg. Wenn es gegen Obama geht, sind viele Konservative bereit, ihre Moralvorstellungen zu opfern. Das wahrscheinlichste Szenario ist immer noch, dass sich mit Romney der finanzstarke Favorit durchsetzt. Es wird aber ein steinigerer Weg als gedacht.
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