Niemand will Prügel-Polizisten
Fehlverhalten muss geahndet werden. Denn Polizisten, die bei geringen Anlässen losprügeln, will niemand.
Ein Routine-Einsatz der Polizei endet mit Prügeln für unbescholtene Bürger. Wie konnte das passieren? Wer ist schuld? Gewalttätige Beamte oder eine renitente Familie? Beide? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur eines: Es hätte nie soweit kommen dürfen.
Polizisten müssen bei ihren Einsätzen viel ertragen. Sie tun das oft in bewundernswerter Professionalität. Aber in diesem Fall gibt es Hinweise auf Fehlverhalten. Der Einsatz scheint unverhältnismäßig. Hätten die Beamten als Sicherheitsprofis nicht deeskalieren müssen? Warum haben sie Bilder des Einsatzes von einem Fotoapparat gelöscht? Und die Familie? Hat sie provoziert? Welches Verhältnis hat der betroffene frühere Polizeibeamte zu seinen Ex-Kollegen?
Der Prozess, der diese Fragen klären soll, wirft selbst neue auf: Warum ist die Familie angeklagt, warum die Polizisten nicht? Der Gerichtssaal ist der richtige Ort, um all das zu klären. Es darf aber nicht so aussehen, als ob Ermittlungsbehörden aus falsch verstandener Solidarität etwas vertuschen. Fehlverhalten muss geahndet werden. Denn Polizisten, die bei geringen Anlässen losprügeln, will niemand.
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