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10.06.2013

Sehnsucht nach der alten Stadt

Mit dem Wiederaufbau das Berliner Stadtschlosses findet auch eine Flucht in die Vergangenheit statt.

Potsdam, Berlins kleine Schwester, ist schon viel weiter. Die alte Residenzstadt der brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Könige und deutschen Kaiser kann bereits im nächsten Jahr die Fertigstellung des Stadtschlosses feiern, das 1959/60 von den SED-Machthabern gesprengt wurde. Nach der Wende engagierten sich zahlreiche Bürger für den Wiederaufbau des barocken Ensembles. Mit Erfolg. 2010 fand der erste Spatenstich statt, 2011 die Grundsteinlegung, längst ist der Rohbau fertig, Zug um Zug nimmt die Barockfassade Gestalt an. Ab dem kommenden Jahr wird der brandenburgische Landtag im Schloss eine neue Heimat haben. Und Potsdam erhält sein altes Gesicht zurück.

Lebhafte Debatte um das Stadtschloss

Berlin hat dafür deutlich länger gebraucht. Auch in der Hauptstadt gab es seit dem Mauerfall eine lebhafte Debatte, ob das 1950 auf Veranlassung von Walter Ulbricht gesprengte Stadtschloss der Hohenzollern wiederaufgebaut werden soll. Nach dem Abriss des „Palastes der Republik“, den Erich Honecker in den 70er Jahren als protzigen Repräsentationsbau errichten ließ, klaffte eine Lücke im Herzen der Stadt, eine städtebauliche Leerstelle. Nun wird sie gefüllt. Morgen findet die Grundsteinlegung für das neue alte Schloss statt, 2019 soll es fertig sein.

Mit dem Schloss erhält die geschundene und von den Irrungen und Wirrungen der Zeit gezeichnete Hauptstadt ihre Mitte zurück. Nach einem Bonmot des Publizisten und Verlegers Wolf Jobst Siedler lag das Schloss nicht in Berlin, sondern „Berlin war das Schloss“. Seine städtebauliche Entwicklung ist ohne das monumentale Barockgebäude auf der Spree-Insel nicht vorstellbar, der Pracht-Boulevard Unter den Linden läuft bis heute ins Leere, ihm fehlt das Schloss als würdiger Schlusspunkt, ebenso brauchen Museumsinsel und Berliner Dom dringend ihren architektonischen Gegenpart. Das Schloss wird die Stadt sichtbar verändern, weil es ihr die verloren gegangene historische Mitte zurückgibt, den Bezugspunkt, von dem alles ausgegangen ist. Schon jetzt sind die Debatten über die weitere Rückgewinnung der alten, in DDR-Zeiten rücksichtslos zerstörten Stadtstrukturen in vollem Gange. Wo heute noch achtspurige Straßen breite Schneisen in die Stadt schlagen, könnten bald schon wieder Wohnquartiere und Bürgerhäuser stehen. Vielfältiges urbanes Leben, einst gewaltsam vertrieben, kehrt dorthin zurück, wo es hingehört: in die Mitte der Stadt.

Misstrauensvotum gegen die moderne Architektur

Ein Unbehagen allerdings bleibt. Die Entscheidung für das Barockschloss ist ein kaum zu überbietendes Misstrauensvotum gegen die moderne Architektur, der nicht zugetraut wird, diesen Platz angemessen zu bebauen und ansprechende Lösungen zu finden. Die gesichtslosen und austauschbaren Glas-Beton-Würfel, von denen in Berlin seit der Wende mehr als genug entstanden sind, stiften nicht jene städtebauliche Identität, nach der sich die Menschen sehnen. Das barocke Schloss hingegen mit seinen Säulen, Pilastern und Gesimsen, seinen Höfen und der Kuppel vermittelt ein Gefühl von Wärme, Geborgenheit und Tradition. Mit der Kopie findet auch eine Flucht in die Vergangenheit statt.

Dresden hat seine Frauenkirche wieder, Wismar seine Georgenkirche, Frankfurt baut seine Altstadt wieder auf, Braunschweig, Potsdam und Berlin erhalten ihre Schlösser zurück – die Sehnsucht nach der alten Stadt ist ungebrochen. Das Fehlen der historischen Gebäude hat tiefe Wunden hinterlassen. Ihr Wiederaufbau verspricht Heilung und stiftet Identität. Auch Berlin hat dies dringend nötig. Ausgerechnet das alte Preußenschloss soll richten, was die Gegenwart nicht leisten kann.

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