Selbst kochen!
Ob Gammelfleisch- oder Pferdefleisch-Skandal: Ran an den Herd! Kochen braucht Liebe und Geduld, dabei gar nicht mal so viel Geld und Zeit.
Ob Gammelfleisch- oder Pferdefleisch-Skandal: Immer sind Betrüger am Werk. Zum Betrug gehören aber zwei: einer, der betrügt, und einer, der betrogen wird. Letzterer erscheint meist als reines Opfer. Die Rolle des Bösen ist mit undurchschaubaren Lebensmittel-Multis und trickreichen Händlern besetzt. So weit, so einfach, zu einfach! Am Ende der Nahrungskette stehen vernunftbegabte Wesen.
Um mit dem Philosophen Kant zu sprechen, ist auch hier Aufklärung der beste Weg aus der Unmündigkeit. Wer sich durch die Schluchten der Kühltheken kämpft, sollte eine der größten Tugenden, den Zweifel, ja den Selbstzweifel auspacken. Wie kann eine gefrorene Lasagne so günstig sein, obwohl sie zumindest laut Etikett hochwertiges Rindfleisch enthalten soll? Muss ich täglich Fleisch essen oder reicht es nicht einmal die Woche wie bei unseren Großeltern? Sind Mehlspeisen nicht auch gut und günstig? Vor allem: Warum nicht selbst kochen, anstatt die Zeit mit dem Betrachten von Kochshows totzuschlagen? Im Schnitt verbringen wir gut dreieinhalb Stunden pro Tag vor der Glotze.
Also ran an den Herd! Kochen braucht Liebe und Geduld, dabei gar nicht mal so viel Geld und Zeit. Rezepte gibt es gratis von den Eltern oder im Internet, etwa bei chefkoch.de. Wie wäre es mit einer Lasagne? Die 600 Gramm Hackfleisch kauft man natürlich beim Metzger, der weiß, dass es kein Pferd ist. Dazu acht Lasagneplatten, drei Esslöffel Olivenöl, eine Karotte, ein Stück Sellerie, eine Zwiebel, zwei Zehen Knoblauch, 200 Milliliter Weißwein, 500 Milliliter Brühe, drei Esslöffel Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Zucker, zwei Esslöffel Butter, drei Esslöffel Mehl, 500 Milliliter Milch, Muskat und 100 Gramm Parmesan. Gutes Gelingen! Wie hat Erich Kästner gesagt: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“
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