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Kommentar
22.05.2013

Sinn und Unsinn von Gedenktagen

Soeben, an Pfingsten, ist ein neuer Gedenktag eingeführt worden: ein Gedenktag für Heimatvertriebene – „zu begehen“ ab 2014 jeweils am zweiten Sonntag im September.

Soeben, an Pfingsten, ist ein neuer Gedenktag eingeführt worden: ein Gedenktag für Heimatvertriebene – „zu begehen“ ab 2014 jeweils am zweiten Sonntag im September, vorerst gültig aber nur in Bayern, da er bundesweit (noch?) nicht durchsetzbar bleibt. Dass Ministerpräsident Seehofer diesen Gedenktag einerseits vor Vertriebenen selbst ankündigte, also vor einem Interessenverband, dass aber gerade nämlicher Gedenktag andererseits auch aus außenpolitischen Erwägungen heraus Widerspruch erfährt, dies gehört beispielhaft zum schwierigen Umgang mit manchem Gedenktag.

Zunächst einmal: Es mangelt gewiss nicht an ernsten Gedenktagen, gewichtigen Gedenkjahren, allerlei runden Geburtstagen und eher leichtgewichtigen Erinnerungstipps jeglicher Couleur. Konkret-beispielhaft: Eben noch gedachten wir der Machtübernahme Hitlers und der Bücherverbrennung in Deutschland (80 Jahre), da steht am heutigen Mittwoch der 200. Geburtstag Richard Wagners an und im Oktober derselbe von Giuseppe Verdi, die beide übrigens dem 65. Geburtstag von Peggy March folgen. Und die Mainzelmännchen sind auch gerade 50 geworden, während das Eis am Stiel schon 90 Jahre auf dem Buckel hat.

Man sieht, die Welt ist groß und bunt und vor allem voll, und die Medien sind die Letzten, die damit hinter dem Berg halten. Im Jahr des Leberblümchens und der Geburtshelferkröte, am Tag des Jazzes und am Welttag der Poesie kann man dann schon einmal den Überblick über alles gut gemeinte Gedenken zwischen (berechtigter) Trauerarbeit, notwendigem Appell und fröhlichem Siegeszug (Mainzelmännchen!) verlieren.

Auf der anderen Seite, nicht rückblickend, sondern vorausschauend, steht ein Milliarden- Wirtschaftszweig, der sich zum Volkswohl und auch des eigenen wünscht, wir möchten doch viel mehr an morgen denken, nämlich an Zukunftschancen, an Vorsorge – vor allem an die Versicherungspolice. Da kann der Einzelne schon mal die Lust an Vergangenheit und Zukunft verlieren und Gedanken des Ausbrechens hegen, des Ausbrechens aus der Klammer zwischen gestern und morgen, zwischen Erinnerung und Planung. Einfach mal einen Tag nur leben, einfach mal die Zeit vergessen.

Nichts da. Heute ist Wagners 200. Geburtstag.

Aufs Ganze ist auch dieser ein Gedenktag mit schwierigem Umgang. Dazu muss man nicht mal nach Israel fahren. Dort führt der (einst antisemitisch agierende) Komponist verständlicherweise zu heftigen Auseinandersetzungen selbst unter ansonsten gleichgesinnten Musikfreunden. Es reicht, wenn wir nach Düsseldorf blicken, wo jüngst der jüdische Gemeindedirektor den Antisemiten Wagner gegen einen Regisseur verteidigte, der den „Tannhäuser“ in die NS-Zeit verlegt und damit ein Werk Wagners ebenso interpretierend instrumentalisiert hatte wie früher die Nazis. All das ist zum Gedenken schon heikel genug.

Warum also gedenken – abgesehen von den Kerzen, die in mancher Familie zum Todestag naher Verwandter entzündet werden? Es gibt in Wagners Werk eine Stelle, die hilft, den Sinn (und die Problematik) zu erläutern. Sie findet sich im „Parsifal“. Gurnemanz, gleichsam der „Geschichtsschreiber“ der Gralsritter, versucht Parsifal auszuquetschen: woher er komme, wer ihn schicke, wer sein Vater sei, wie er heiße. Parsifal aber weiß nichts, und Gurnemanz hält ihn für dumm. Erinnern, Wissen und Geschichtsbewusstsein – all das hängt zusammen. Parsifal hat im Verlauf des Bühnenweihfestspiels – bis hin zu Mitleid – vieles zu lernen, um künftig Entscheidungen mit Reife, ohne Blauäugigkeit zu treffen.

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