Verantwortung gefordert
Die Studie der Hochschule Augsburg und des Verfassungsschutzes – ein Pionierwerk – muss die Chefs aufrütteln.
James Bond jubelt. Selten wurde es ihm so leicht gemacht, an sensible Unternehmensdaten zu gelangen wie im Zeitalter der Plaudertaschen in den sozialen Netzwerken. Nachwuchskräfte brüsten sich ihrer Positionen und Projekte, die engagierte Mitarbeiterin sucht einfach nur Kontakt zu Branchenkollegen (was heute Networking heißt) und der Erfolglose lässt seinen Frust in einer Statusmeldung aus.
All diese Daten kursieren jahrelang im Internet und ergeben aufschlussreiche Profile über Zuständigkeiten und Zustände im Unternehmen – ohne dass den meisten dieser redseligen Nutzer überhaupt bewusst wäre, wie aufschlussreich ihre Beiträge für Spione sind.
Die Studie der Hochschule Augsburg und des Verfassungsschutzes – ein Pionierwerk – muss die Chefs aufrütteln. Die aktuellsten Virenscanner helfen wenig, wenn arglose User die Türen zu sensiblen Bereiche öffnen. In zukünftigen Sicherheitskonzepten müssen die Mitarbeiter mitgenommen werden. Soziale Netzwerke fordern ein ungleich höheres Maß an Verantwortungsbewusstsein von jedem Einzelnen.
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