Vernichtetes Kapital
Der deutsche Aktienmarkt kannte zuletzt nur eine Richtung: nach oben. Dass man diesen Höhenflug komplett verpassen kann, bewies die Commerzbank.
Deren Aktienkurs ist zuletzt regelrecht eingebrochen. Seit 2008 sind rund 93 Prozent des Börsenwerts vernichtet worden, sagen Analysten. Zuletzt war es die neueste Kapitalerhöhung, die den Wert der Aktien immer mehr verwässert und den Börsenkurs nach unten drückte.
Die Aktionäre der Commerzbank sind zu Recht sauer. Seit Jahren bekommen sie keine Dividende. Das Institut war in der Finanzkrise auf die Hilfe des Staats angewiesen. Mit der Übernahme der Dresdner Bank hatte man sich übernommen. Und was heute – beispielsweise im Bereich der Schiffsfinanzierung – an Altlasten in den Büchern steht, könnte neue Probleme bergen.
Dabei wäre die Bank ein Institut mit riesigen Chancen: Die Commerzbank hat eine führende Rolle in der Finanzierung des deutschen Mittelstands. Und wem, wenn nicht der deutschen Wirtschaft, geht es derzeit gut in Europa? Noch immer ist die Commerzbank kein Zwerg, sondern das zweitgrößte Kreditinstitut des Landes.
Commerzbank-Chef Martin Blessing hat den Umbau der Bank in Angriff genommen. Erste Erfolge kann er verbuchen. Doch bis die Bank solide da steht, muss er sich noch gewaltig anstrengen.
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