Wenn die Jacke Münzen schluckt
Manche Dinge ändern sich nie. Vielleicht, weil man zu bequem ist, sich selbst zu ändern. Dass dies so ist, wird einem in regelmäßigen Abständen vor Augen geführt. Wie vor ein paar Wochen, als es endgültig Zeit wurde, die Winterklamotten aus dem Keller zu holen. Den grauen Rock wiederentdeckt, den ich schon fast vergessen hatte. Anprobiert und festgestellt, dass sich seit dem vergangenen Winter nicht viel geändert hat. Das Ding ist immer noch viel zu groß und sieht einfach nicht gut aus, so wie es um die Beine schlabbert. Umnähen? Zur Altkleidersammlung geben? Vielleicht. Aber erst einmal zurück in den Schrank.
Auch mit der Winterjacke, die nun den Zweitschrank im Keller verlassen durfte, ist das so eine Sache. Angezogen, festgestellt, dass sie noch genauso passt wie im Jahr zuvor, Kleingeld in die rechte Jackentasche gesteckt – und Himmel! Da ist es wieder. Das Loch im Innenfutter, das schon im vergangenen Winter an genau dieser Stelle war. Das groß genug ist, um Zwei-Euro-Stücke, Einkaufswagen-Chips, Haarnadeln und sogar den Labello zu verschlingen – und irgendwo, ganz tief unten im Innenfutter verschwinden zu lassen. Und jetzt? Jacke ausziehen, umdrehen, Hab und Gut herausfischen. Das Innenfutter zunähen? Ein andermal vielleicht. Geht auch so. Man muss eben nur dran denken, alles in die linke Tasche zu packen.
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