Wir sitzen uns krank
Sport beginnt im Kopf. Weg mit den Ausreden – zu spät, zu heiß, zu kalt, bin zu dick – und auf zum Spaziergang um den Block.
Passt das zusammen? Einerseits melden Volksläufe oder Marathon-Veranstaltungen seit Jahren steigende Teilnehmerzahlen. Andererseits sprechen die Erkenntnisse der Krankenkassen-Studie eine andere Sprache. Wir bewegen uns immer seltener. Das „Sportland Deutschland“ ist nur eine Legende.
Die beiden Phänomene spiegeln sehr wohl unsere Zeit wider. Der Sport individualisiert sich zunehmend, was auch mit unserer Arbeitswelt zusammenhängt. Es wird immer flexibler und auch immer öfter am Wochenende gearbeitet. Für den Einzelnen wird es schwieriger, Zeit für die Fußballmannschaft oder Laufgruppe zu finden.
Dann lieber in eines der rund 7000 Fitnessstudios in Deutschland gehen? Immerhin sind nach Angaben des Sportstudioverbandes DSSV 7,8 Millionen Menschen Mitglied in einem der Fitness-Center. Doch die Unverbindlichkeit des Studios kann dazu führen, dass mit dem Vertrag das schlechte Gewissen beruhigt wird und der Hochmotivierte bald wieder auf dem Sofa landet.
Deshalb: Sport beginnt im Kopf. Weg mit den Ausreden – zu spät, zu heiß, zu kalt, bin zu dick – und auf zum Spaziergang um den Block. Wir müssen keinen Marathon laufen. Zur Arbeit zu radeln durchbricht bereits den Teufelskreis des Dauersitzens.
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