Zwischenlager wird zum Bunker
Der Bau von Stahlbetonmauern vor den Gebäuden stellt den Abschied vom alten Konzept dar: Jetzt werden die Anlagen verbunkert. Es muss alarmierende Erkenntnisse gegeben haben.
Atomfragen werden die Menschen in Deutschland noch lange beschäftigen – weit über den auf 2022 datierten Ausstieg aus der Stromproduktion mit Kernkraft hinaus. An diese beunruhigende Tatsache wird die Öffentlichkeit jetzt jäh erinnert durch den Bau hoher Mauern, die alle 16 atomaren Zwischenlager besser vor Terrorangriffen schützen sollen.
Schlagartig wird deutlich: Die Anlagen stellen noch so lange ein potenzielles Risiko dar, bis der Bau des Endlagers abgeschlossen ist. Im Moment ist man aber gerade erst dabei, die Suche nach einem Standort für das finale Depot neu zu starten. Für Erforschung, Genehmigung und Bau, jeweils verlängert durch Proteste und Prozesse, wird man noch Jahrzehnte benötigen.
Die Zwischenlager sind also alles andere als Provisorien. Doch so waren sie konzipiert: Nicht so sehr die Hallen, sondern vor allem die Castor-Behälter selbst, in denen die abgebrannten Brennelemente stecken, sollten den strahlenden Inhalt schützen.
Der Bau von Stahlbetonmauern vor den Gebäuden stellt den Abschied vom alten Konzept dar: Jetzt werden die Anlagen verbunkert. Es muss alarmierende Erkenntnisse gegeben haben. Doch mit ihrem Schweigen lösen die Behörden neue Besorgnis aus.
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